Nach der Brandstiftung an einer Synagoge in Südfrankreich sind Ermittlungsverfahren gegen den mutmasslichen Täter und zwei Helfer eingeleitet worden.
Synagoge Südfrankreich
Nach der Explosion vor einer Synagoge in Südfrankreich laufen Terrorermittlungen. - dpa

Nach der mutmasslich terroristisch motivierten Brandstiftung an einer Synagoge in Südfrankreich läuft ein Ermittlungsverfahren gegen drei Verdächtige.

Dem mutmasslichen Täter wird unter anderem versuchte Tötung mit Terrorbezug vorgeworfen. Gegen zwei Helfer ermittelt Frankreichs Justiz wegen terroristischer Vereinigung beziehungsweise Unterstützung des Täters. Das teilte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft mit. Zwei der Männer kamen in Untersuchungshaft, einer kam unter Auflagen frei.

Am Samstagmorgen waren mehrere Türen der Synagoge in der Ortschaft La Grande-Motte bei Montpellier in Brand gesetzt worden. Auch zwei Autos vor dem Gebäude gingen in Flammen auf, eine Gasflasche in der Nähe explodierte. Dabei wurde ein Polizist leicht verletzt.

Die fünf Menschen, die zu jenem Zeitpunkt in der ersten Etage des Gebäudes waren, blieben unverletzt. Nach stundenlanger Fahndung nahmen Einsatzkräfte den mutmasslichen Täter am Abend fest.

Beil, Schusswaffe und palästinensische Flagge

Der Mann, ein 33-jähriger Algerier, gestand die Tat nach Angaben der Staatsanwaltschaft. Er habe ausgesagt, das palästinensische Anliegen unterstützen zu wollen. Demnach habe er Angst verbreiten und eine israelische Reaktion auslösen wollen.

Laut Staatsanwaltschaft scheint es, dass der Mann sich seit einigen Monaten radikalisierte und schon lange einen Hass auf Juden hege. Bei der Tat habe er ein Beil und eine Schusswaffe mit sich geführt und eine palästinensische Flagge umgebunden gehabt.

Den beiden mutmasslichen Unterstützern wirft die Staatsanwaltschaft vor, dem mutmasslichen Täter auf seiner Flucht vor der Polizei geholfen zu haben. Einer soll auch von möglichen Angriffsplänen gewusst haben. Die Behörde gibt an, dass es sich bei dem Anschlag um die erste antisemitische Gewalttat seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres handelt, zu der sie Terrorermittlungen eingeleitet hat.

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