Französische und britische Fischer einigen sich

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Frankreich,

Nach drei Wochen heftigen Streits einigen sich die Fischer im Ärmelkanal.

Zwei Fischkutter mit Gästen an Bord fahren am Kutterhafen entlang.
Zwei Fischkutter mit Gästen an Bord fahren am Kutterhafen entlang. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach drei Wochen Streit einigen sich französische und britische Fischer im Ärmelkanal.
  • Ein Fangkalender beendet den «Jakobsmuschel-Krieg».

Der «Jakobsmuschel-Krieg» im Ärmelkanal ist beendet: Französische und britische Fischer einigten sich am Montagabend nach drei Wochen heftigen Streits auf einen Fangkalender für die Delikatesse. Die britischen Fischer dürfen die wertvollen Muscheln demnach mit grossen Schiffen erst ab November wieder fangen, während dies den Franzosen bereits ab Oktober erlaubt ist. Die französischen Fischer gaben im Gegenzug zusätzliche Fanggebiete für die Briten frei.

In der Seine-Mündung am Ärmelkanal war es zwischen den Fischern beider Länder Ende August zu Scharmützeln gekommen: Französische Kutter drängen britische Schiffe ab. Videoaufnahmen zeigten, wie sich die Kutter gegenseitig rammten, die Fischer beleidigten sich, es flogen Steine.

Die nun erzielte Einigung sieht vor, dass die britischen Fischer erst am 1. November wieder in dem umstrittenen Gebiet fangen dürfen. Kutter bis zu einer Länge von 15 Metern bleiben aber ausgenommen. Zudem sagten die Franzosen den Briten einen Teil ihrer Fangrechte in anderen Gebieten zu. Nach Angaben des britischen Senders BBC umfassen diese auch die Irische See.

Die Einigung sei erzielt worden, um eine «Katastrophe» zu vermeiden, sagte der für Jakobsmuscheln zuständige Vertreter des französischen Fischereiverbands, Pascal Coquet. Die Briten hätten die Bestände regelrecht «geplündert». Der britische Verbandschef Jim Portus sagte: «Es ist nicht das beste Abkommen. Aber es ist besser als kein Abkommen.» Die britischen Fischer hatten den Franzosen «Piraterie» im Ärmelkanal vorgeworfen.

«Pragmatische Lösung» für Fischer

Die Ministerien für Landwirtschaft und Fischerei in London und Paris begrüssten die Einigung. Der britische Ressortchef George Eustice sprach von einer «pragmatischen Lösung». Der französische Minister Stéphane Travert nannte die «Befriedung» notwendig. Die Fischerei sei auch bei den Brexit-Verhandlungen mit der Regierung in London ein zentraler Punkt, betonte er.

Die britischen Fischer haben sich mehrheitlich für den EU-Austritt ausgesprochen, um wieder die Oberhand über ihre Fischbestände zu bekommen. Ein Abkommen mit Frankreich, Deutschland und drei weiteren EU-Staaten sieht vor, dass deren Fischer auch vor der britischen Küste fischen dürfen. Die Franzosen etwa ziehen derzeit rund 30 Prozent ihrer Fänge aus britischen Gewässern.

Auf der anderen Seite sind die britischen Jakobsmuschelfischer auch in der Nähe der französischen Küste aktiv. Allerdings können sie nur einen kleineren Teil der Fänge in Grossbritannien verkaufen, da die Muscheln dort nicht so beliebt sind. Stattdessen gehen nach Angaben der BBC rund 60 Prozent in den Export, vor allem nach Frankreich.

Auslöser des Streits waren die strengen Fangvorgaben für die französischen Fischer: Sie dürfen die als Delikatesse geltenden Muscheln zum Schutz des Bestandes nur zwischen dem 1. Oktober und dem 15. Mai fischen. Ein Abkommen mit den Briten über die gemeinsame Nutzung der Bestände war im vergangenen Jahr ausgelaufen.

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