Fünf Verletzte bei Ausschreitungen während Kurden-Demo in Herne (D)
In Herne demonstrierten rund 350 Menschen gegen die türkische Syrien-Offensive. Dabei kam es zu Ausschreitungen und mehreren Verletzten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Herne (D) wurden bei einer Kurden-Demo gegen die Syrien-Offensive 5 Personen verletzt.
- Demonstranten attackierten einen Kiosk und ein Café – zuvor wurden sie provoziert.
Bei Ausschreitungen während einer Kurden-Demonstration gegen die türkische Militäroffensive in Syrien sind im nordrhein-westfälischen Herne fünf Menschen verletzt worden.
Nach Angaben der Polizei Bochum attackierten Demonstranten am Montagabend zunächst einen Kiosk und dann ein türkisches Café. Unter den Verletzten ist auch ein Polizist. Den Angriffen sollen Provokationen vorangegangen sein.
350 Demonstranten gegen Syrien-Offensive
Laut Polizei hatten sich in der Innenstadt rund 350 Demonstranten zu einer angemeldeten Kundgebung gegen die türkische Militäroffensive in Nordsyrien versammelt.
Im Verlauf des Demonstrationszuges seien die mehrheitlich kurdischen Teilnehmer nach bisherigem Stand aus einem Kiosk heraus durch Handzeichen provoziert worden, sagte ein Polizeisprecher. Bei folgenden Auseinandersetzungen seien dann ein Mann und eine Frau in dem Kiosk verletzt worden.
Demonstranten stürmen türkisches Café
Später eskalierte die Situation erneut: Demonstranten stürmten ein türkisches Café und zerstörten dort Mobiliar und ein Fenster. Zuvor soll der Polizei zufolge aus dem Café heraus eine Flasche in Richtung der Demonstrationsteilnehmer geworfen worden sein.
Ein Gast und ein einschreitender Polizist wurden verletzt. Beide mussten in ein Spital gebracht werden, der Polizist konnte es am Abend nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Bei den Auseinandersetzungen erlitt auch der Versammlungsleiter eine Gesichtsverletzung, als er versuchte, schlichtend einzugreifen, wie der Polizeisprecher sagte.
Die Polizei leitete mehrere Strafverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs ein. Festnahmen gab es zunächst keine, die Personalien eines Verdächtigen wurden aufgenommen.
Auch in Bielefeld Auseinandersetzungen
Auch nach einer kurdischen Demonstration in Bielefeld nahm der Staatsschutz Ermittlungen unter anderem wegen Verstössen gegen das Versammlungsgesetz auf. In der ostwestfälischen Stadt kam es laut Polizei ebenfalls am Montagabend zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen etwa 20 bis 25 Versammlungsteilnehmern und mehreren Passanten, die angeblich die Demonstranten provoziert hatten.
Beamten der Einsatzhundertschaft gelang es, die Kontrahenten zu trennen. Gegen einen Beteiligten mit Quarzhandschuhen wurde Anzeige erstattet.