Gegen syrische Flüchtlingshelferin ermittelt die griechische Justiz

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Griechenland,

Sarah Mardini soll in einem illegalen Netzwerk Flüchtlingen geholfen haben. Nun ermittelt die griechische Justiz.

Hammer Richter
Der Hammer eines Richters. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die griechische Justiz ermittelt gegen eine mutmassliche illegale Flüchtlingshelferin.
  • Die 23-Jährige lebt zur Zeit in Berlin und weist alle Vorwürfe von sich.

Die griechische Justiz hat ein Ermittlungsverfahren gegen die in Berlin lebende Syrerin Sarah Mardini wegen Mitgliedschaft in einem illegalen Netzwerk für Flüchtlingshilfe eingeleitet. Die 23-jährige Schwester der Olympia-Schwimmerin Yusra Mardini befindet sich im Athener Korydallos-Gefängnis in Untersuchungshaft, wie ihr Anwalt Haris Petsikos am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Sarah Mardini, die vor drei Jahren zusammen mit ihrer Schwester Yusra aus Syrien geflohen war, weist laut ihrem Anwalt alle gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück. Petsikos beantragte am Mittwoch die vorläufige Freilassung der 23-Jährigen.

«Kriminelles Netzwerk»

Mardini war am 21. August auf der Insel Lesbos zusammen mit zwei weiteren Aktivisten der Nichtregierungsorganisation ERCI festgenommen worden. Die griechische Polizei hatte am Dienstag die Zerschlagung des «kriminellen Netzwerks» bekanntgegeben.

Die Behörden werfen den Aktivisten vor, Migranten bei der illegalen Einreise nach Griechenland geholfen zu haben. Dabei hätten sie auch mit organisierten Schleppern zusammengearbeitet. Gegen 30 Mitglieder der NGO wird demnach ermittelt.

Die Mardini-Schwestern waren im Jahr 2015 vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen. In einem Schlauchboot voller Flüchtlinge versuchten sie, zur griechischen Insel Lesbos zu gelangen. Als das Boot eine Panne hatte, schwammen Sarah und Yusra stundenlang und zogen das Boot mit seinen 18 Insassen an einem Seil hinter sich her. Die Leistungssportlerinnen liessen sich in Deutschland nieder.

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