«Gelbwesten»-Proteste mit so wenig Teilnehmern wie noch nie
Am Samtag gingen in Frankreich nur noch 7000 «Gelbwesten» auf die Strasse. Zum Vergleich: In der Vorwoche waren es noch 10'300 Menschen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die «Gelbwesten»-Bewegung verliert massiv an Beliebtheit.
- Nur noch 7000 Menschen gingen am Samstag auf Frankreichs Strassen.
- In Toulouse wurden 17 Personen nach Ausschreitungen festgenommen.
Mehr als ein halbes Jahr nach Beginn der «Gelbwesten»-Bewegung in Frankreich ist die Beteiligung auf einen neuen Tiefstand gesunken. Nach Angaben des Innenministeriums gingen am Samstag rund 7000 Menschen auf die Strasse – so wenige wie noch nie zuvor.
Vor einer Woche hatten sich noch 10'300 Menschen an den Protesten beteiligt.
Die grösste Protestaktion gab es am Samstag in Toulouse im Südwesten Frankreichs mit mehr als tausend Teilnehmern. Die Polizei löste den Protestzug allerdings nach wenigen Minuten gewaltsam auf.
#Gelbwesten gehen in die 31. Protest-Runde
— EHA News - Deutsch (@eha_deutsch) June 15, 2019
Derzeit kommt es zu massivem Einsatz von Tränengas in #Toulouse#GiletsJaunes pic.twitter.com/hsCy4V3WQh
Nach Angaben von Demonstranten kam es zu Auseinandersetzungen, als Polizisten Transparente beschlagnahmen wollten. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas gegen die Demonstranten ein. Nach Angaben der Präfektur wurden 17 Menschen festgenommen, zwei Demonstranten wurden verletzt.
In der Hauptstadt Paris gingen nach Angaben des Innenministeriums knapp tausend Demonstranten auf die Strasse. In Bordeaux, einer der Hochburgen der «Gelbwesten»-Bewegung, zogen nach Angaben der Präfektur rund 300 Menschen durchs Stadtzentrum.

Die «Gelbwesten»-Bewegung demonstriert seit dem 17. November für mehr soziale Gerechtigkeit und einen Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron.
Doch ist die Beteiligung an den zeitweise von Ausschreitungen geprägten Demonstrationen inzwischen stark rückläufig: Am 17. November waren noch 282'000 Menschen auf die Strasse gegangen. Entzündet hatte sich die Wut an einer Erhöhung der Treibstoffpreise.