Gemeinde in Toskana verbietet englische Wörter
Eine italienische Gemeinde hat genug von englischen Wörtern. Die amtliche Kommunikation muss deshalb zu hundert Prozent auf Italienisch sein.
Das Wichtigste in Kürze
- In Castiglion Fiorentino sind englische Wörter in der amtlichen Kommunikation verboten.
- Der Bürgermeister will so die älteren Menschen und die Identität schützen.
- Englische Begriffe würden eine korrekte Kommunikation manchmal behindern.
Auch in der italienischen Sprache schleichen sich immer mehr englische Begriffe ein. Doch damit soll nun Schluss sein, findet eine Gemeinde in der Toskana.
In Castiglion Fiorentino ist es verboten, in der amtlichen Kommunikation englische Wörter zu verwenden.
«Wir wollen das Recht der Bürger verteidigen, jede Art von Kommunikation und Information seitens der öffentlichen Verwaltung in italienischer Sprache zu erhalten», sagt der Bürgermeister Mario Agnelli laut «Südtirol News».
Der Schutz der italienischen Sprache sei für die «Identität der Nation» wichtig, betont Agnelli. Vor allem ältere Menschen seien durch die Verwendung englischer Begriffe benachteiligt.
«Englische Wörter sind jetzt in die allgemeine Sprache eingegangen und leider wird durch ihren Missbrauch manchmal eine korrekte Kommunikation behindert, insbesondere gegenüber den schwächeren Teilen der Bevölkerung, wie ältere Menschen.»
Für den Bürgermeister ist klar: Die italienische Sprache zu verteidigen bedeute, die Kultur, die Geschichte und die Identität eines Landes zu verteidigen.
Die Sprachgesellschaft freuts
Zuspruch gibt es vom Präsidenten der im 16. Jahrhundert gegründeten Sprachgesellschaft «Accademia della Crusca». Deren Aufgabe ist das «Studium und Bewahren der italienischen Sprache».
Präsident Paolo D’Achille meint: «Es ist wichtig, dass die Wörter von allen verstanden werden, insbesondere von älteren Menschen. Daher sind Initiativen, die unsere Sprache schützen, willkommen.»