Vier verendete Wölfe im Trentino entdeckt – Verdacht auf Vergiftung
Im Trentino wurden vier tote Wölfe aufgefunden. Es besteht Verdacht auf Giftmord.
Die Kadaver von vier Wölfen sind am Samstag nördlich von Levico im Trentino aufgefunden worden. Es besteht der Verdacht, dass die Tiere vergiftet wurden. Die Kadaver wurden an das Institut für Tierseuchenbekämpfung gesandt, damit dort ermittelt werden kann, woran die Raubtiere verendet sind, wie Medien berichteten.
Anrainer hatten die Forstbehörde benachrichtigt, nachdem sie die Kadaver auf einem Grundstück bei einem Radweg am rechten Ufer des Flusses Brenta entdeckt hatten. Die Forstbeamten informierten den Bürgermeister von Levico, Gianni Beretta, über den Fund und sicherten alle relevanten Spuren, die zur Aufklärung des Vorfalls beitragen könnten.
Anzeige gegen unbekannte Täter erstattet
Eine Anzeige gegen unbekannte Täter wurde erstattet. Laut den Forstbeamten ist die wahrscheinlichste Erklärung, dass absichtlich Gift ausgelegt wurde. In jüngster Zeit gab es wiederholt Berichte über die Anwesenheit eines Wolfsrudels in der Nähe des Radwegs und kürzlich wurde auch der Kadaver eines Rehs in unmittelbarer Nähe gefunden.
Die Provinz Trient hat die Bürger dringend gewarnt, keinen direkten Kontakt zu wilden Tieren aufzunehmen – auch nicht, um ihren Hund zu verteidigen. Eine Hundebesitzerin hatte am Freitag ihren Vierbeiner vor einem Wolf verteidigt. Der Hund wurde vom Tierarzt behandelt, die Frau blieb unverletzt.
Landrat verurteilt «illegale Wilderei»
Vermutet wird, dass die Tiere von Anwohnern getötet wurden, die die weitere Ausbreitung von Wölfen verhindern wollen. In Norditalien gibt es zunehmend Unmut darüber, dass in den Wäldern wieder Wölfe – und auch Bären – anzutreffen sind. Kritiker klagen, dass dadurch Nutztiere und auch Menschen gefährdet werden. Die Region Trentino-Südtirol lebt sehr vom Tourismus.
Der zuständige Landrat Roberto Failoni verurteilte die Tötung als «illegale Wilderei». «Ausserdem ist der Einsatz von Gift extrem gefährlich, auch für andere Tierarten wie Hunde, die sich hier frei bewegen.»
Die tote Wölfin in Südtirol wurde bereits im September vergangenen Jahres entdeckt. Die endgültige Bestätigung von Gift als Todesursache steht nach einem Bericht des Senders Rai immer noch aus.