Junge wollen jetzt ein Handy ohne Internet
Fertig gescrollt: Handys ohne Internet werden bei der Generation Z immer beliebter. Grund: Die Jungen wünschen sich ein Leben fernab der digitalen Welt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Mobiltelefon-Verhalten der Generation Z verändert sich.
- Die ständige Erreichbarkeit setzt den Jungen zu.
- Sogenannte «Dumbphones» werden bei den Jungen deshalb immer gefragter.
Kurz mal eben der Tante antworten oder sich bei der besten Freundin melden: Mit den heutigen Handys ist man praktisch rund um die Uhr erreichbar. Und wenn man mal gerade keine offenen Nachrichten hat, dann lässt sich immer noch unbegrenzt im Netz surfen.
Doch mit all dem will die Generation Z jetzt Schluss machen. Viele Junge fühlen sich gestresst – und wünschen sich eine Rückkehr zum Offline-Leben. Funktionslose Handys werden deshalb immer beliebter, berichtet der «Guardian».
Jetzt werden die «Dumbphones» beliebt
Demnach tauschen immer mehr Junge ihr Smartphone gegen ein sogenanntes «Dumbphone» aus. Darunter versteht man ein Telefon, wie man es aus den frühen 2000ern kennt.
Heisst: Abgesehen von Anrufen, SMS-Schreiben oder Fotografieren bietet es keine Funktionen. Internet? Fehlanzeige.
Der Hype um die funktionslosen Handys wurde bereits im vergangenen Jahr losgetreten. Auf der Videoplattform Tiktok forderten Userinnen und User unter dem Hashtag #bringbackflipphones die Rückkehr der einst beliebten Klapptelefone.
Tatsächlich hat der Smartphone-Hersteller HMD, welcher hinter dem Nokia-Relaunch steht, eine Zunahme an Verkäufen solcher Mobiltelefone verzeichnet.
Generation Z misstraut Technologien
Angst müssen Apple, Samsung und Co. stand jetzt zwar noch nicht haben. Aber: «Es gibt Hinweise darauf, dass diese Generation ihr Smartphone-Verhalten ändert.» Das erklärt Joe Birch, Technologieanalyst beim Marktforschungsunternehmen Mintel, gegenüber der britischen Zeitung.
Woran das liegt? Unter anderem an dem Misstrauen gegenüber Daten sammelnden Technologien.
Und: «Dahinter stecken Bedenken hinsichtlich der negativen Auswirkungen, ständig online zu sein. Drei von fünf Angehörigen der Generation Z geben an, dass sie gern weniger mit der digitalen Welt verbunden sein würden.»
Dieser Trend zeigt sich auch in den sozialen Medien. Bei den Jungen ist die Nutzung rückläufig. Laut dem Forschungsunternehmen GWI ist die Generation Z die einzige Generation, deren Zeit auf Social Media seit 2021 zurückgegangen ist.
Digitaler Minimalismus ist übrigens nicht nur bei den Mobiltelefonen gefragt. Auch Schallplatten, Kassetten oder alte Videospiele geniessen ein Comeback.
Leben ohne Internet wird immer schwieriger
Digital Detox ist mittlerweile schon länger ein Begriff. Es bedeutet, über einen bestimmten Zeitraum auf digitale Medien zu verzichten. Dadurch soll der Stress, der durch die ständige Erreichbarkeit entsteht, abnehmen. Die Person kann sich dann wieder mehr dem «echten» Leben widmen.
Das Offline-Leben hat jedoch einen grossen Haken: Es wird immer schwieriger, ohne Internet und Handy durch den Alltag zu kommen. Ob ÖV-Billet oder Portemonnaie – fast alles befindet sich heutzutage auf unseren Mobiltelefonen.