Genua: Die neusten Bilder des Brückeneinsturzes
Das Wichtigste in Kürze
- 38 Menschen sind beim Brücken-Einsturz in Genua gestorben.
- Der Rettungseinsatz ist noch immer im Gange.
Am Dienstagmittag stürze im italienischen Genua die vierspurige Morandi-Brücke ein. Die Brücke hatte eine höhe von rund 40 Metern. Teile stürzten davon wie aus dem Nichts hinunter, wobei Augenzeugen von Schwingungen kurz vor dem Unfall berichteten.
Bei dem Unglück kamen nach momentanem Kenntnisstand 38 Menschen ums Leben. Doch die Suche nach Opfern des Einsturzes ist nicht abgeschlossen. Der Rettungseinsatz ist noch immer in Gange. Es befinden sich 400 Helfer im Einsatz, darunter auch Logistiker und Psychologen.
Noch bis zu 20 Personen vermisst
Mit Ultraschall und Spürhunden sind die Einsatzkräfte vor Ort. Damit werden nach Überlebenden und Opfern in Hohlräumen unter den Brückentrümmern gesucht. Dazu müssen die massiven Betontrümmer zerschnitten und mit Kränen abgetragen werden. Es könnte laut der genuesisch Staatsanwaltschaft bis zu 20 Personen geben, die unter den Trümmern liegen.
Die Arbeit gestaltet sich als gefährlich, da der noch stehende Teil der Brücke sehr instabil ist. Es drohen weitere Trümmer hinunterzustürzen. Einer der Brückenpfeiler weise laut der italienischen Tageszeitung «La Seampa» Risse auf und drohe einzustürzen.
16 Menschen wurden bei dem Unglück verletzt. Neun davon haben schwere Verletzungen davongetragen. Als Konsequenz hat die italienische Regierung den Notstand in Genua ausgerufen. Dadurch soll unter anderem die Hilfe für die Anwohner erleichtert werden, die durch den Einsturz teilweise ihre unter der Brücke stehenden Wohnhäuser verloren haben und deswegen verlassen mussten. Fünf Millionen Euro Nothilfe werden der Stadt zugesprochen.
Regierung prangert Unternehmen an
Währen die Rettungskräfte noch im Einsatz stehen, hat sich in der italienischen Politik ein wildes Hickhack etabliert. Während die Regierung das Infrastruktur-Unternehmen Autostrade per l'Italia wegen «mangelhaften Wartungsarbeiten» für den Einsturz verantwortlich macht, weist das Unternehmen die Vorwürfe ab.
Die Brücke sei vorschriftsmässig vierteljährlich überprüft worden. Ausserdem seien zusätzliche Tests mittels hochspezieller Geräte erfolgt.
Laut dem Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten befinden sich unter den Opfern keine Schweizer. Wie das EDA gegenüber Nau schreibt, habe Bundespräsident Alain Berset im Namen der Schweiz den Familien und Freunden der Opfer sein tief empfundenes Beileid ausgesprochen. Der Vorsteher des EDA, Bundesrat Ignazio Cassis, habe seinem Amtskollegen, dem italienischen Aussenminister Enzo Moavero Milanesi, ein Kondolenzschreiben übermittelt.