Hunderte Rettungshelfer suchen in den Trümmern der eingestürzten Brücke von Genua weiter nach bis zu 20 Vermissten.
Einige Bewohner der elf nach dem Brückeneinsturz evakuierten Häuser stehen an einem Fahrzeug der Feuerwehr.
Einige Bewohner der elf nach dem Brückeneinsturz evakuierten Häuser stehen an einem Fahrzeug der Feuerwehr. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch immer werden in Genua (IT) mehr als 20 Personen vermisst.
  • Die Aussichten, Überlebende zu finden, gelten drei Tage nach dem Unglück als gering.
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Nach Angaben von Genuas Staatsanwaltschaft könnten noch zehn bis 20 Menschen unter den Trümmern der zusammengekrachten Autobahnbrücke in Genua (IT) sein. Die Aussichten, Überlebende zu finden, gelten drei Tage nach dem Unglück allerdings als gering. Hunderte Helfer versuchten unter Einsatz von Kränen und Bulldozern, die grössten Trümmerteile der eingestürzten Brücke zu beseitigen. Spezialisten arbeiteten daran, die Trümmer in grosse Betonblöcke zu zerschneiden.

Die vierspurige Morandi-Brücke im Westen von Genua war am Dienstag auf einer Länge von mehr als 200 Metern eingestürzt. Dabei kamen mindestens 38 Menschen ums Leben. Lastwagen und Autos stürzten rund 45 Meter in die Tiefe und wurden teils unter Betontrümmern begraben.

Die Behörden bereiteten für Samstag eine grosse Trauerfeier in Genua vor, die zeitgleich mit einer landesweiten Staatstrauer abgehalten werden soll. An der Veranstaltung soll auch Staatspräsident Sergio Mattarella teilnehmen.

Staub und Schutt wirbeln bei den Arbeiten durch die Luft.
Staub und Schutt wirbeln bei den Arbeiten durch die Luft.
Rettungskräfte im Einsatz.
Rettungskräfte im Einsatz.
Noch immer wird in den Trümmern der Brücke wird weiter nach Vermissten gesucht.
Noch immer wird in den Trümmern der Brücke wird weiter nach Vermissten gesucht.
Ein Baggerfahrer entfernt mit seinem Bagger Trümmer der teilweise eingestürzten Morandi Autobahnbrücke in Genua.
Ein Baggerfahrer entfernt mit seinem Bagger Trümmer der teilweise eingestürzten Morandi Autobahnbrücke in Genua.
Feuerwehrleute entfernen Trümmer der teilweise eingestürzten Morandi Autobahnbrücke in Genua (IT). In den Trümmern der Brücke wird weiter nach Vermissten gesucht.
Feuerwehrleute entfernen Trümmer der teilweise eingestürzten Morandi Autobahnbrücke in Genua (IT). In den Trümmern der Brücke wird weiter nach Vermissten gesucht.

Regierung macht Autobahnbetreiber verantwortlich

Die Regierung in Rom macht den Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia für das Unglück verantwortlich und wirft dem Privatunternehmen mangelhafte Wartungsarbeiten vor. Die Firma betreibt die A10, zu der die eingestürzte Brücke gehört. Die Regierung drohte dem Unternehmen mit dem Entzug der Lizenz sowie hohen Strafzahlungen. Autostrade per l'Italia wies die Vorwürfe zurück. Die Brücke sei vorschriftsmässig vierteljährlich überprüft worden. Ausserdem seien zusätzliche Tests mittels hochspezialisierter Geräte erfolgt.

Zudem habe das Unternehmen, das fast die Hälfte aller italienischen Autobahnen betreibt, seit 2012 jährlich mehr als eine Milliarde Euro in «Sicherheit, Instandhaltung und Verbesserung des Netzes» investiert. Nach Schätzungen von Autostrade per l'Italia würde der Wiederaufbau der eingestürzten Brücke fünf Monate dauern.

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