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Georgiens Präsidentin droht wegen Europareise Absetzung

Keystone-SDA
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Georgien,

Salome Surabischwili hat ihre Europa-Reise nicht mit der Regierung abgesprochen. Dewegen droht der Präsidentin nun die Absetzung.

Salome Surabischwili
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmasslicher Wahlfälschung bei der Parlamentswahl in Georgien und prüft die Anschuldigungen von Präsidentin Surabischwili und anderen. (Archivbild) - keystone

Der georgischen Präsidentin Salome Surabischwili droht wegen ihrer derzeitigen Europareise in der Heimat die Absetzung. Der Vorsitzende der Regierungspartei Georgischer Traum, Irakli Kobachidse, kündigte am Freitag in Tiflis an, im Parlament ein Amtsenthebungsverfahren einzuleiten. Die Präsidentin habe die Reise ohne die verfassungsmässig vorgeschriebene Abstimmung mit der Regierung angetreten, sagte er nach Medienberichten.

Surabischwili sprach am Freitag in Brüssel mit dem EU-Ratspräsidenten Charles Michel über die europäische Perspektive für ihr Land im Kaukasus, wie der Rat mitteilte.

Am Donnerstag hatte sie in Berlin Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier getroffen. Die Präsidentin hofft wie viele ihrer Landsleute, dass Georgien EU-Beitrittskandidat wird. Die derzeitige Regierung der früheren Sowjetrepublik verfolgt aber einen eher russlandfreundlichen Kurs.

Kobachidse sagte indes, eine Präsidentin, die die Verfassung verletze, konterkariere die Bemühungen der Regierung um eine Annäherung an die EU. Er räumte ein, dass ein Amtsenthebungsverfahren nur Erfolg haben könne, wenn auch die Opposition dafür stimme. Die Opposition wiederum stellte der Präsidentin Bedingungen: Wenn sie den inhaftierten und schwer kranken früheren Präsidenten Michail Saakaschwili begnadige, werde man die Amtsenthebung ablehnen.

Surabischwili, geboren in Frankreich, war georgische Aussenministerin und wurde 2018 zur Staatspräsidentin gewählt. Ihre Amtszeit läuft noch bis Dezember 2024.

Kommentare

User #1059 (nicht angemeldet)

Salome Surabischwili war 30 Jahre im diplomatischen Dienst Frankreichs. Sie vertrat das Land in den USA, Italien, im Tschad, bei der UNO, der NATO und der OSZE. Von 2001 bis 2003 war sie Leiterin der Abteilung für internationale und strategische Angelegenheiten beim französischen Generalsekretär für Nationale Verteidigung. Im November 2003 wurde sie Botschafterin Frankreichs in Tiflis. 2004 erhielt sie zusätzlich zu ihrer französischen die georgische Staatsbürgerschaft und 2004 das Amt der georgischen Außenministerin. Die Frage ist wem gehört ihre Loyalität.

User #1674 (nicht angemeldet)

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