Alle Abflüge in Berlin und Hamburg am Donnerstag gestrichen
Deutschland steht vor einem landesweiten Flughafenstreik, der erhebliche Ausfälle und Verzögerungen verursachen könnte.
Wegen eines Warnstreiks der deutschen Luftsicherheitskräfte werden am Donnerstag an den Flughäfen in Hamburg und Berlin keine Passagierflüge starten. Das teilten die Flughafengesellschaften in den beiden Städten am Dienstag mit. Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) fallen 170 Starts aus. In Hamburg wurden 126 Abflüge annulliert.
Nach den Bahnkunden müssen in Deutschland nun also auch die Flugpassagiere mit streikbedingten Ausfällen rechnen. Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat das Sicherheitspersonal an den Flughäfen zu einem landesweiten Streik am Donnerstag aufgerufen. Dadurch dürfte der Flugverkehr in weiten Teilen Deutschlands lahmgelegt werden.
Laut Hessischem Rundfunk betrifft der Streikaufruf etwa 25'000 Beschäftigte in der Luftsicherheitsbranche. Sie sollen die Arbeit ab dem frühen Morgen bis Mitternacht niederlegen.
Tarifgespräche bleiben ohne Ergebnis
Verdi führt derzeit Tarifgespräche mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS), es gab bereits drei Gesprächsrunden. Eine Sprecherin des Verbands sagte auf Anfrage, noch habe der BDLS keine offizielle Streikankündigung seitens Verdi erhalten. Mit Blick auf den dann am Freitag folgenden Streik im Nahverkehr kritisierte sie einen möglichen Ausstand aber deutlich.
Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), erklärte dazu, ein Lahmlegen des Luftverkehrs in Deutschland durch einen Warnstreik der Luftsicherheitskräfte sei «unangemessen». Es sollte stattdessen alles unternommen werden, um eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden oder im Wege einer Schlichtung, fuhr er fort. Weitere Infos zu dem offenbar drohenden Streik hatte auch der BDL noch nicht.