Anschlag

Giftstoff-Anschlag geplant: Haft und Sicherungsverwahrung

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Deutschland,

Elf Monate nach seiner Festnahme in Castrop-Rauxel ist ein Terrorverdächtiger aus dem Iran verurteilt worden.

Angeklagte
Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht im Dortmunder Landgericht unter einer Kapuze und einer medizinischen Maske. - Bernd Thissen/dpa

Elf Monate nach einem spektakulären Antiterror-Einsatz in Castrop-Rauxel hat das Dortmunder Landgericht das Urteil gegen einen 26-jährigen Iraner gesprochen.

Der Angeklagte wurde zu vier Jahren Haft mit anschliessender Unterbringung in der Sicherungsverwahrung verurteilt. «Er war fest entschlossen, einen Terroranschlag mit Giftstoffen zu verüben», sagte der Vorsitzende Richter Dirk Kienitz in der Urteilsbegründung.

Der junge Mann war zusammen mit seinem Bruder im Januar nach dem Hinweis eines Nachrichtendienstes festgenommen worden. Chats mit mehreren Personen, die dem Islamischen Staat nahestehen sollen, hatten die Terrorfahnder auf den Iraner aufmerksam werden lassen.

Im Prozess stellte sich heraus, dass der Mann tatsächlich Anleitungen zur Herstellung der Giftstoffe Rizin und Cyanid erhalten hatte. Ausserdem hatte er bereits damit begonnen, die erforderlichen Inhaltsstoffe zu besorgen. In den Chats hiess es an mehreren Stellen, dass der Anschlag in der Silvesternacht 2022 verübt werden sollte. Bis zu diesem Tag hatte der 26-Jährige dann aber doch noch nicht alle Zutaten zusammen.

«Anleitungen unbrauchbar», doch Angeklagter wusste das nicht

Tatsächlich bestand aus Sicht der Richter jedoch nie eine echte Gefahr. «Die Anleitungen waren unbrauchbar», hiess es in der Urteilsbegründung. Dies hätten mehrere Sachverständige bestätigt.

Der Angeklagte wusste dies nach Ansicht der Richter aber nicht, sondern glaubte bis zuletzt daran, die Giftstoffe herstellen zu können. Daher müsse man in ihm eine Gefahr für die Allgemeinheit sehen, sagte der Vorsitzende Richter. Eine Unterbringung in der Sicherungsverwahrung nach der Haft sei zum Schutz der Bevölkerung unbedingt erforderlich. Gegen den Bruder des Mannes wird inzwischen nicht mehr ermittelt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte hat die Möglichkeit, Revision einzulegen.

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