Grossbritannien antwortet auf Putins Drohung an westliche Länder

Fabia Söllner
Fabia Söllner

Grossbritannien,

In den letzten Tagen hat sich die Spannung zwischen Russland und den westlichen Ländern, insbesondere Grossbritannien, durch eine Drohung erheblich verschärft.

Putins Russland ist mittlerweile mehr als nur ein autoritärer Staat, sagt der russische Politikwissenschaftler Andrej Kolesnikow: «Es gibt definitiv Elemente von Totalitarismus oder Neototalitarismus.»
Putins Russland ist mittlerweile mehr als nur ein autoritärer Staat. - Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Wladimir Putin hat jüngst westliche Länder, die der Ukraine den Einsatz weitreichender Raketen gegen russisches Territorium erlauben, mit Gegenmassnahmen gedroht. «Im Fall einer Eskalation aggressiver Handlungen werden wir entschieden spiegelbildlich handeln», erklärte Putin, wie «Merkur» berichtet.

Grossbritannien hat auf Putins Drohungen mit einer klaren Ansage reagiert. Generalleutnant Sir Rob Magowan sagte in einer Anhörung des britischen Parlaments: «Wenn die britische Armee gebeten würde, heute Nacht zu kämpfen, würde sie heute Nacht kämpfen.»

Nach Drohung: Neue Waffensysteme und Eskalation?

US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine den Einsatz amerikanischer Atacms-Raketen mit einer Reichweite von 300 Kilometern genehmigt.

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In einer Ansprache im Weissen Haus äussert sich Joe Biden zur Ukraine-Krise (Archivbild). - dpa-infocom GmbH

Putin hat daraufhin eine neue Hyperschallrakete, das «Oreschnik»-System, gegen die Ukraine eingesetzt.

Laut Medienberichten kämpfen rund 10.000 nordkoreanische Soldaten in der russischen Region Kursk an der Seite von etwa 40.000 russischen Kräften, um die ukrainischen Truppen zurückzudrängen. Dies erhöht das Risiko einer globalen Eskalation.

Wegen Drohung: Nato und Ukraine beraten

Vertreter der Nato und der Ukraine haben am Dienstag zu Gesprächen in Brüssel zusammengefunden, um über die jüngsten Entwicklungen und die neue russische Mittelstreckenrakete zu beraten. Dieses Treffen wurde nach dem russischen Angriff auf die Stadt Dnipro einberufen, bei dem erstmals der neue Raketentyp eingesetzt wurde.

Putin will nicht mit der Ukraine verhandeln. (Archivbild)
Putin will nicht mit der Ukraine verhandeln. (Archivbild) - Sergey Savostyanov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Putins Drohung steht im Einklang mit der neuen russischen Atomdoktrin, die es Russland erlaubt, auf Angriffe nuklearer Staaten, die Unterstützung von Atommächten wie den USA erhalten, nuklear zu reagieren.

Militärexperten warnen, dass Putins Drohungen ernst genommen werden müssen, auch wenn eine nukleare Eskalation mit der Nato in eine Selbstvernichtung enden würde.

Hintergrund der russischen Strategie

Putin versucht mit seinen Drohungen, den Westen zu erschrecken und die Lieferung weiterer weitreichender Waffen an die Ukraine zu verhindern.

Der Berater des ukrainischen Präsidenten, Michailo Podoljak, wertet die Drohungen als Ausdruck «absoluter Angst». Er meint, Putin wolle den Krieg nur nach seinen Bedingungen beenden, um nicht für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht zu werden.

Kommentare

User #2065 (nicht angemeldet)

Der letzte Satz des Artikels bringt es auf den Punkt.

User #770 (nicht angemeldet)

Die Schweiz ist neutral. Ihr geschieht nichts.

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