Klimakonferenz 2024: Einigung auf neue Finanzierungsziele
Die Klimakonferenz in Baku endete mit einem Kompromiss zur Klimafinanzierung. Entwicklungsländer sollen mehr Unterstützung erhalten.
Nach zähen Verhandlungen einigten sich die Teilnehmer der COP29 in Baku auf neue Finanzierungsziele. Die Klimahilfen für ärmere Länder sollen deutlich aufgestockt werden.
Laut «Tagesschau» steht im Mittelpunkt des Beschlusses die finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer. Die jährliche Summe soll von derzeit 100 Milliarden auf mindestens 300 Milliarden US-Dollar bis 2035 steigen.
Das Geld soll hauptsächlich von den Industriestaaten kommen und sowohl in die Energiewende als auch in Anpassungsmassnahmen fliessen. Die vereinbarte Summe liegt jedoch unter den Forderungen der betroffenen Länder.
Neue Finanzierungsquellen
«Tagesschau» berichtet, dass künftig alle von multilateralen Entwicklungsbanken mobilisierten Gelder für Klimavorhaben angerechnet werden. Auch Beiträge von Ländern wie China können berücksichtigt werden.
Länder, die noch keine klassischen Geber sind, können ihre bilateralen Klimavorhaben freiwillig anrechnen lassen. Die bisherige Aufteilung bleibt davon unberührt.
Neben den Klimahilfen sollen die Finanzflüsse für sämtliche Klimavorhaben in Entwicklungsländern auf jährlich mindestens 1,3 Billionen Dollar steigen.
Keine neuen Klimaziele bei Klimakonferenz festgelegt
Laut «FAZ» konnten sich die Staaten bei der Klimakonferenz nicht auf weitere Schritte zur Senkung der Treibhausgase einigen. Entscheidungen dazu wurden vertagt.
Einige Länder fanden den Beschlussentwurf zu unambitioniert. Saudi-Arabien versuchte offenbar, die bestehende Einigung zur Abkehr von fossilen Brennstoffen zu verwässern.
Die Staaten einigten sich jedoch auf Regeln für den Emissionshandel. Unternehmen oder Staaten können den Treibhausgasausstoss durch Projekte in anderen Ländern kompensieren.
Finanzielle Hilfe nach Extremwetterereignissen
Ein weiterer Beschluss der Klimakonferenz betrifft den Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste. Dieser wurde laut «Tagesschau» in Baku offiziell gestartet.
Länder, die von Extremwetterereignissen betroffen sind, können bald auf Unterstützung hoffen. Erste Projekte sollen voraussichtlich im kommenden Jahr finanziert werden.
Die bisherigen Zusagen für den Fonds liegen bei mehr als 730 Millionen US-Dollar. Dies ist jedoch nur ein Bruchteil der benötigten Summe.
Reaktionen auf die Beschlüsse
Die «FAZ» berichtet, dass die Reaktionen auf die Beschlüsse gemischt ausfielen. Einige Teilnehmer zeigten sich enttäuscht über die Ergebnisse.
Die EU-Kommission bezeichnete die Einigung hingegen als «historischen Moment». Sie sieht darin einen wichtigen Schritt zur Unterstützung der verwundbarsten Länder.
Kritiker bemängelten jedoch, dass die Zusagen nicht ausreichen. Sie fordern weitergehende Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels.
Ausblick auf die nächste Konferenz
Die nächste Klimakonferenz findet 2025 in Brasilien statt. Dort sollen die Finanzierungsziele weiter konkretisiert werden.
Experten erwarten schwierige Verhandlungen. Die Kluft zwischen den Forderungen der Entwicklungsländer und den Zusagen der Industriestaaten bleibt gross.
Die Umsetzung der Beschlüsse von Baku wird eine zentrale Herausforderung für die internationale Klimapolitik in den kommenden Jahren sein.