Grosseltern ohne Anklage freigelassen
Die Grosseltern von Émile (†2) sowie die beiden weiteren Festgenommenen wurden freigelassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag wurden die Grosseltern von Émile in Frankreich festgenommen.
- Nun wurden sie ohne Anklage freigelassen.
Die vier Personen, die im Zusammenhang mit dem Tod des zweijährigen Émile in Le Vernet festgenommen wurden, sind freigelassen worden. Wie «BFMTV» berichtet, seien alle vier, darunter Émiles Grosseltern, ohne Anklage freigelassen worden.
Die Freilassung der Grosseltern sei «eine grosse Erleichterung», sagte deren Anwalt dem Sender. Isabelle Colombani, die Rechtsvertreterin des Grossvaters, erklärte, dass die Familienmitglieder 17 Stunden lang verhört wurden.
Grosseltern wurden am Dienstag festgenommen
Die Grosseltern von Émile, sowie zwei ihrer Kinder, wurden am Dienstag in Frankreich festgenommen. Bei den Kindern handelt es sich um einen Onkel und eine Tante des Jungen.
Sie standen im Verdacht, den kleinen Jungen getötet und seine Leiche beseitigt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Ihnen wurden «vorsätzliche Tötung» und «Verschleierung einer Leiche» vorgeworfen.
Der Staatsanwalt von Aix-en-Provence wird an diesem Donnerstagmittag eine Pressekonferenz abhalten: um «die Situation der Ermittlungen in dem Fall bezüglich des Verschwindens und des Todes» des Jungen zu erörtern.
Diese Woche wurde auch bekannt, dass der Taufpriester von Émile Suizid begangen hat.
Fahnder hatten mit Grossaufgebot nach Émile gesucht
Émile war im Sommer 2023 im südfranzösischen Bergdorf Le Vernet verschwunden. Der Zweieinhalbjährige war bei seinen Grosseltern im Urlaub, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend nach früheren Angaben aus dem Blick verloren. Zwei Zeugen sagten aus, noch gesehen zu haben, wie das Kind eine Strasse herunterlief.
Immer wieder hatte die Polizei in den Tagen und Wochen nach dem Verschwinden des Jungen mit einem Grossaufgebot die Umgebung abgesucht. Auch Leichenspürhunde durchkämmten das Gebiet.

Die Fahnder durchsuchten Wohnungen in dem kleinen Dorf mit gerade einmal 125 Einwohnern und liessen es sogar abriegeln, um den Tag des Verschwindens an Ort und Stelle nachzustellen. Die Justiz ermittelte zunächst wegen Entführung und Freiheitsberaubung. Auch ein Unfall wurde nicht ausgeschlossen.
Knochenfund brachte traurige Gewissheit
Der rätselhafte Fall hatte in Frankreich für Entsetzen und riesige Anteilnahme gesorgt. Vor knapp einem Jahr fand eine Spaziergängerin dann in einem Waldgebiet in der Nähe des Dorfes den Schädel des Kindes. Ermittler entdeckten kurz darauf an einem nahe gelegenen Bach verstreut auch das T-Shirt, die Schuhe und die Unterhose, die Émile am Tag seines Verschwindens trug.
Nach dem Knochenfund hatten die Ermittler zunächst keine Gewissheit über die Todesursache. «Zwischen einem Sturz des Kindes, fahrlässiger Tötung und Mord können wir noch immer keine These als wahrscheinlicher erachten als die andere, um das Verschwinden und den Tod des Kindes Émile zu erklären», hatte Staatsanwalt Jean-Luc Blachon damals gesagt. Auch wie lange Kleidung und Schädel schon an der Stelle gelegen hatten, wussten die Fahnder zunächst nicht.