Priester des getöteten Émile tot aufgefunden
Nachdem gestern die Grosseltern von Émile (†2) festgenommen wurden, wird nun bekannt, dass sich der Priester der Familie das Leben genommen hat.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Fall von Émile (†2) in Le Vernet (F) wirft weiterhin viele Fragen auf.
- Gestern wurden seine Grosseltern und zwei ihrer erwachsenen Kinder festgenommen.
- Nun wurde bekannt, dass sich der Priester der Familie das Leben genommen hat.
Der zweijährige Émile verschwand am 8. Juli 2023 aus dem Garten seiner Grosseltern in Le Vernet (F).
Monate nach seinem Verschwinden wurden am 30. März 2024 Knochenreste des Jungen gefunden. Bis heute sind die Todesumstände des Buben nicht geklärt.
Die Grosseltern und zwei ihrer erwachsenen Kinder sind am Dienstag festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen «vorsätzliche Tötung» und «Leichenverschleierung» vor.
Priester hinterliess Abschiedsbrief
Nun nimmt die Geschichte eine weitere tragische Wende: Priester Claude Gilliot (†85), der ein enges Verhältnis zur Familie von Émile hatte, nahm sich am 15. März das Leben.
Gemäss der Polizei soll er an einer Überdosis Medikamente verstorben sein. Darüber berichtet «Paris Match».

In einem Abschiedsbrief hielt Émiles Tauf-Priester lediglich fest, seine Schwester solle benachrichtigt werden.
Die Zeitung zitiert aus dem Brief: «Sagt ihr und ihrem Schwager, dass ich sie liebe. Nur die Liebe zählt. Verkündet das Evangelium.»
Streit um Foto des Buben
Die Familie von Émile war streng religiös und hatte zehn Kinder. Sie besuchte regelmässig die Messe in der kleinen Kapelle, wo Gilliot predigte.
Nach dem Tod von Émile kam es jedoch zu einem Bruch zwischen der Familie und dem Priester. Laut «Paris Match» soll Pater Gilliot ein Foto des Jungen und seiner Eltern an die Presse gegeben haben.
Dies führte dazu, dass die Familie alles daran setzte, den Priester aus ihrer Gemeinschaft in der Haute-Provence auszuschliessen.
Und der Streit soll auch die Entscheidungsträger in der Kirche gestört haben. Denn Pater Gilliot verlor daraufhin seine Stellung in der Kirche, er durfte nicht mehr predigen.
Schwere Vorwürfe gegen die Familie
In einem Interview mit «Paris Match» äussert Claudine Vandenbroucke, Gilliots Schwester, nun schwere Vorwürfe: «Ich bin sehr wütend auf die Familie von Émile, weil ich glaube, dass alles mit ihnen angefangen hat.»
Die genauen Umstände um den Tod des kleinen Jungen bleiben weiterhin unklar. Diese neueste Entwicklung wirft jedoch weitere Fragen auf.
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