Hamburg Commercial Bank streicht 750 Arbeitsplätze
Bei der Hamburg Commercial Bank (HCOB) - ehemals HSH Nordbank - fällt in den nächsten beiden Jahren fast jeder zweite Arbeitsplatz weg.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Notwendigkeit zum Personalabbau ergebe sich aus steigender Effizienz und wegfallenden Aufgaben, weil die Bank sich aus Geschäftsfeldern zurückgezogen habe und die komplizierte Ländergarantie nicht mehr zu verwalten sei.
Von zuletzt mehr als 1700 Arbeitsplätzen werden rund 750 gestrichen, so dass am Ende eine Bank mit gut 950 Vollzeit-Stellen stehen werde, sagte Vorstandschef Stefan Ermisch bei der Vorlage der Bilanz in Hamburg.
Die Notwendigkeit zum Personalabbau ergebe sich aus steigender Effizienz und wegfallenden Aufgaben, weil die Bank sich aus Geschäftsfeldern zurückgezogen habe und die komplizierte Ländergarantie nicht mehr zu verwalten sei.
Besonders betroffen ist den Angaben zufolge der Standort Kiel, wo von mehr als 600 nur noch 235 Stellen übrig bleiben sollen. In Hamburg bleiben entsprechend ungefähr 720 Stellen. Ein Sozialplan und Interessenausgleich mit dem Betriebsrat seien unterzeichnet worden. Die Bank lasse sich diesen Teil der Restrukturierung rund 200 Millionen Euro kosten.
Bis Mitte 2021 sollen der Umbau der Bank und der Personalabbau abgeschlossen sein. Dann wird das Kreditinstitut in den Kreis der privaten Banken aufgenommen, auch mit ihrer Einlagensicherung. Ziel sei «eine ganz normale Bank». Für 2020 erwarte der Vorstand ein gutes Neugeschäft und ein positives Ergebnis.
Die HSH Nordbank war nach jahrelangen Krisen auf Druck der EU-Kommission an US-amerikanische Investoren verkauft worden. Die erste Bilanz der neuen Bank HCOB weist ein positives Ergebnis vor Steuern von 97 Millionen Euro aus und ist kaum mit dem Vorjahr vergleichbar. Es ist eigentlich die letzte Bilanz der HSH Nordbank, die Ende November 2018 an die neuen Eigentümer übergeben wurde.