Hapag-Lloyd muss sparen, denn die Reederei hat in den letzten sechs Monaten einen deutlichen Verlust eingefahren.
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Ein Container von Hapag-Lloyd wird mit einem Kran auf ein Schiff gehoben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hapag-Lloyd fährt weiterhin in den roten Zahlen.
  • Die deutsche Reederei machte zwei Drittel des Verlusts im zweiten Quartal.
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Deutschlands grösste Containerreederei Hapag-Lloyd hat den Verlust wegen des Preisdrucks und gestiegener Kosten deutlich ausgeweitet und verstärkt den Sparkurs.

Unter dem Strich lag der Fehlbetrag nach sechs Monaten bei 101 Millionen Euro nach minus 43 Millionen Euro vor Jahresfrist, teilte Hapag-Lloyd am Freitag mit. "Wir überprüfen die Wirtschaftlichkeit unserer Schiffssysteme und optimieren unsere Terminalverträge, um zusätzliche Entlastungen auf der Kostenseite zu erzielen", kündigte Konzernchef Rolf Habben Jansen an.

Für die kommenden Monate erwartet er eine langsame Verbesserung des Marktumfelds, allerdings könnten die geopolitischen Unsicherheiten dies erschweren. Eine schnelle Reaktions- und Anpassungsfähigkeit sei daher von enormer Bedeutung.

Deshalb werde Hapag-Lloyd die Digitalisierung vorantreiben und die Entwicklung der neuen Strategie beschleunigen. Details nannte Habben Jansen nicht. Auch sagte er zunächst nicht, welche Routen auf den Prüfstand kommen. In den ersten sechs Monaten stieg die Menge der transportierten Container um fast 40 Prozent auf 5,8 Millionen Einheiten.

Weil die Frachtraten jedoch sanken fiel das Umsatzplus mit 20 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro deutlich niedriger aus. Höhere Preise für angemietete Frachter und der Anstieg der Treibstoffkosten sorgten dafür, dass Hapag-Lloyd tiefer in die roten Zahlen fuhr. Zwei Drittel des Verlusts entstand im zweiten Quartal.

Der Vorstand hatte erst Ende Juni seine Gewinnziele für das Gesamtjahr eingedampft. Das Management erwartet nun ein operatives Ergebnis (Ebit) zwischen 200 und 450 Millionen Euro nach 410 Millionen 2017. Davor hatte Hapag-Lloyd deutlich steigende Gewinne angekündigt. Der Konzern begründete die schlechteren Aussichten damit, dass sich die Frachtpreise nicht so schnell erholen wie erhofft und die Transportkosten durch höhere Treibstoffpreise steigen.

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