Hernes Oberbürgermeister fordert strengere Regeln für Haltung von Giftschlangen
Angesichts der weiterhin vergeblichen Suche nach der giftigen Kobra in Herne hat Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) vehement strengere Regeln für das Halten von gefährlichen Tieren gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Expertenteams helfen bei Suche nach verschwundener Kobra.
«Das ist nicht mehr akzeptabel, das ist ein Unding», sagte Dudda am Mittwoch in Herne. Es sei schwieriger, einen Hund anzumelden, als eine giftige Schlange im Haus zu halten. Bei der Suche nach der Giftschlange setzen die Behörden auf die Hilfe von Experten.
Die Reptiliengruppe der Feuerwehr Düsseldorf durchsuchte am Mittwoch nach Angaben von Stadtrat Johannes Chudziak den Keller des Hauses, in dem die Schlange vermutet wird. Zudem soll eine Fachfirma Vorschläge erarbeiten, wie die Kobra noch gefangen werden könnte. Als «letztes Mittel» schloss Chudziak nicht aus, dass in das Haus Gas eingeleitet werde.
Die Kobra war am Sonntagnachmittag in einem Haus gesehen worden, in dem ein Bewohner Schlangen hält. Vier Häuser wurden daraufhin geräumt. Davon sind 30 Menschen betroffen, die grösstenteils bei Freunden und Verwandten unterkamen. Die Gebäude bleiben vorerst weiter verschlossen. Die Anwohner konnten am Mittwoch lediglich unter Aufsicht kurz in ihre Wohnungen.
Der Halter der Kobra hielt nach Angaben Chudziaks mehrere Schlangen. Die genaue Zahl ist aber nicht bekannt. Es könne daher auch nicht geprüft werden, ob alle Tiere da seien. Der Stadtrat verwies auf die aktuelle Rechtslage, wonach Giftschlangen gehalten werden dürften. Es bestehe auch keine Anzeigepflicht. Diese Pflicht gelte nur für Tiere, die im Artenschutzabkommen aufgelistet seien.