Huawei macht zweiten Anlauf mit Klapp-Handy Mate XS
Das Wichtigste in Kürze
- Das neue Gerät wurde mit dem stärkeren Prozessor Kirin 990 5G ausgestattet.
Bei dem neuen Mate XS sei der Scharniermechanismus komplett überarbeitet worden, sagte Richard Yu, Chef der Huawei-Konsumentensparte. Ursprünglich hätte die Präsentation im Rahmen der Mobilfunkmesse MWC in Barcelona stattfinden sollen, die wegen der Gefahr durch das neue Coronavirus abgesagt wurde.
Das neue Gerät wurde mit dem stärkeren Prozessor Kirin 990 5G ausgestattet. Es kostet knapp 2500 Euro - 200 Euro mehr als das erste Falt-Smartphone Mate X vor einem Jahr. Das Gerät soll ab Mitte März auch in Deutschland verfügbar sein. Das Mate XS muss wegen des US-Boykotts allerdings ohne wichtige Google-Anwendungen auskommen.
Huawei steht seit Mai 2019 auf einer schwarzen Liste der Regierung Trump. Damit dürfen US-Unternehmen nur mit starken Einschränkungen Geschäftsbeziehungen zu dem chinesischen Konzern unterhalten.
Für die meisten Smartphone-Modelle von Huawei läuft derzeit noch eine Art Schonfrist, in der der Android-Entwickler Google zumindest teilweise kooperieren kann.
Für die neuen Huawei-Smartphones, die nach dem Mai auf den Markt gekommen sind, bleibt der Zugang zu wichtigen Google-Diensten allerdings versagt. Dazu gehörten die Google Mobile Services, Apps wie Youtube und Maps sowie die Play-Store-Infrastruktur zum Herunterladen von Anwendungen.
Von dem Boykott betroffen sind die neuen Spitzenmodelle, das Mate 30 und das Mate 30 Pro. Besitzer dieser Geräte können zwar auf eigene Faust mit Hilfe des sogenannten Sideload die fehlenden Apps auf ihr Gerät installieren. Allerdings warnte Google am Wochenende ausdrücklich vor diesem Verfahren. Beim Sideload wird der offizielle Play Store umgangen und die Anwendungen mit Hilfe einer APK-Datei direkt installiert. Google betonte, eine Sideload gefährde die Sicherheit des Smartphones.
Die Huawei-Konsumentensparte befinde sich insgesamt weiter auf Wachstumskurs, betonte Yu. Der Umsatz habe im vergangenen Jahr um 18 Prozent zugelegt. Bei den Smartphones habe das Plus 16,8 Prozent betragen.