Im Zeichnen der «Dolce Vita»: Erwin Wurms Installationen in Rom
Erwin Wurm rückt zum Protagonisten der römischen Kulturszene auf. Der österreichische Kunststar stellte am Freitag die ihm gewidmete Freilichtschau «Via Veneto Contemporanea» vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Die elegante Meile Via Veneto, einst Treffpunkt der Glamourwelt zu Zeiten von Roms «Dolce Vita», dient als Kulisse für 14 Installationen des Künstlers, die bis zum 14.
November zu sehen sind.
Die Installationen wurden vor den Aurelianischen Mauern und an den bekanntesten Ecken der Via Veneto aufgestellt. Die Open-Air-Ausstellung umfasst einige ikonische Werke des Künstlers. Eingerahmt vom antiken Bogen der Porta Pinciana steht «Big Mutter» (2015), eine grosse Wärmflasche mit Beinen, eine Hommage an die Fürsorge und Zuneigung, die Mütter ihren Kindern entgegenbringen. Zu sehen ist ausserdem «Fat House» (2003), das an die Exzesse und die Völlerei im Kino von Federico Fellini erinnert, der in seinen Filmen die Dolce Vita in den Lokalen auf der Via Veneto zeigte.
Installiert werden auch mehrere Arbeiten von Wurms Werkzyklus «Performative Skulpturen», darunter drei grosse Bronzefiguren im Farbton eines rosa Kaugummis. Die Ausstellung ist die erste städtische Installation Wurms in Rom und wird vom Denkmalschutz gefördert.
Erwin Wurm liebt das Spiel mit dem Alltag und mit absurden Situationen. «Unsere Welt ist vor allem in dieser Zeit total absurd und beängstigend. Wir Künstler können einen Schritt zur Seite machen und die Realität von einer besonderen Perspektive betrachten und hoffen, dass dieser Blick uns für die Zukunft helfen kann», betonte Wurm bei der Präsentation der Ausstellung. So haben den Künstler auch die Besucherinnen und Besucher des Kunstmuseums Luzern kennengelernt, als dort 2018 seine Schau «Peace & Plenty» gezeigt wurde: 600 Zeichnungen, die eine Welt voller Absurdität und Witz zeigten.