In Hamburg: Weniger Straftaten, mehr Gewalt in 2024
Die Kriminalität in Hamburg ist 2024 insgesamt gesunken, doch die Gewaltkriminalität stieg an. St. Georg und St. Pauli bleiben Problemzonen.
![Kriminalität in Hamburg Symbolbild](https://c.nau.ch/i/Gv9wk0/900/kriminalitat-in-hamburg-symbolbild.jpg)
Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 ist die Zahl der Straftaten in Hamburg um vier Prozent zurückgegangen. Insgesamt wurden 224'913 Straftaten erfasst, wie die «Hamburger Morgenpost» berichtet.
Dies entspricht dem Niveau von 2017 und liegt deutlich unter den Vorjahren. Innensenator Andy Grote (SPD) betont besonders den Rückgang bei Tötungsdelikten und Gewalttaten am Hauptbahnhof.
Die «Allianz sicherer Hauptbahnhof» zeigt Wirkung. Regelmässige Kontrollen führten zu einem Anstieg der Kontrolldelikte um 30,2 Prozent.
Bezirke in Hamburg im Vergleich
Der Bezirk Bergedorf verzeichnet einen beachtlichen Rückgang der Straftaten um 18,5 Prozent. Im Gegensatz dazu bleibt Hamburg-Mitte mit St. Pauli und St. Georg problematisch.
![in Hamburg Polizei](https://c.nau.ch/i/XkXWNw/900/in-hamburg-polizei.jpg)
Die «Hamburger Morgenpost» meldet, dass 32 Prozent der Gewaltkriminalität in Hamburg auf diese beiden Stadtteile entfallen.
Mehr Schusswaffendelikte als im Vorjahr
Die Zahl der Delikte mit Schusswaffen liegt bei 117 Fällen. Jan Hieber, Leiter des Landeskriminalamtes, erklärt dazu:
«Beim Einsatz von Schusswaffen gegen eine Person gibt es eine leichte Steigerung von zwölf auf 16 Taten im Vergleich zum Vorjahr.»
Kritik an der Statistik
Jan Reinecke, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, kritisiert die Statistik.
![Kriminalität in Hamburg Symbolbild](https://c.nau.ch/i/Ae0wWJ/900/kriminalitat-in-hamburg-symbolbild.jpg)
«Die Statistik ist und bleibt ein Tätigkeitsnachweis der Polizei und keine fundierte Abbildung der Kriminalitätslage des vorangegangenen Jahres.»
Gewaltzunahme in St. Pauli und St. Georg
Auffällig ist der Anstieg der Gewaltzahlen in St. Pauli und St. Georg.
St. Pauli verzeichnet einen Anstieg um 200 Taten, St. Georg um 267 Taten im Vergleich zu 2023.
Drogenkriminalität im Wandel
Bei den Rauschgiftdelikten zeigt sich ein deutlicher Rückgang um 33,5 Prozent auf 11.313 Fälle.
Dies ist auf die Legalisierung von Cannabis zurückzuführen. Polizeipräsident Falk Schnabel warnt jedoch: «Der Missbrauch von Crack hat sich in den vergangenen Jahren verzehnfacht.»