Julia Nawalnaja, die Witwe des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, deutet an, eine eigene politische Karriere in Russland in Erwägung zu ziehen.
Julia Nawalnajas warnt vor der Unberechenbarkeit des Kremlchefs.
Julia Nawalnaja. (Archivbild) - Peter Kneffel/dpa

Die Witwe des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja, erwägt eine eigene politische Karriere in ihrem Heimatland. Dies sollte der Fall sein, wenn Präsident Wladimir Putin einmal nicht mehr an der Macht ist. In einem BBC-Interview wurde sie gefragt, ob sie sich vorstellen könne, jemals für das Präsidentenamt zu kandidieren.

Ihr Ziel sei es, Veränderungen durchzusetzen, sagte Nawalnaja der britischen Rundfunkanstalt. «Falls ich jemals nach Russland zurückkommen werde, werde ich an den Wahlen teilnehmen». Als Kandidatin? «Als Kandidatin».

Nawalnaja wirbt derzeit für die Autobiografie «Patriot» ihres Mannes. Er war Anfang des Jahres in einem russischen Straflager ums Leben gekommen.

Oppositionsarbeit aus dem Exil

Nach seinem Tod hatte seine Frau angekündigt, seine Oppositionsarbeit aus dem Exil im Ausland fortzusetzen. Die Umstände von Nawalnys Tod sind nicht geklärt.

In ihrem Leben und im Leben ihrer Familie habe sich alles verändert, sagte Nawalnaja der BBC. Sie habe viel zu tun und das helfe wahrscheinlich dabei, dass es ihr soweit okay gehe.

Während Nawalnys Zeit im Gefängnis habe sie sich ihm sehr verbunden gefühlt. «Und natürlich ist es sehr schwierig ohne ihn».

Putin als Mörder beschuldigt

Nawalnaja wirft Putin vor, er habe ihren Mann ermorden lassen. Auch aus dem Gefängnis heraus sei Nawalny sehr laut und Putins stärkster Gegner gewesen, sagte Nawalnaja.

Ob sie sich vorstellen könne, nach Russland zurückzukehren, während Putin an der Macht sei? Nicht während Putin an der Macht sei, sagte sie. «Aber ich hoffe, dass dieses Regime eines Tages stürzen und ich zurückkehren werde».

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