Irakische Sicherheitskräfte nehmen 13 pro-iranische Kämpfer fest

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Irak,

Irakische Sicherheitskräfte haben mehr als ein Dutzend pro-iranische Kämpfer wegen Raketenangriffen auf US-Einrichtungen festgenommen.

US-Soldaten im nordirakischen Kirkuk
US-Soldaten im nordirakischen Kirkuk - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Erste Festnahmen wegen Raketenangriffen gegen USA der vergangenen Monate.

Bei einer Razzia in einem Sitz der Kataib-Hisbollah-Miliz in Bagdad seien 13 Kämpfer in Gewahrsam genommen und drei Raketenwerfer beschlagnahmt worden, teilten Regierungsmitarbeiter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mit. Es waren die ersten Festnahmen pro-iranischer Milizionäre im Irak seit Beginn der Serie von Raketenangriffen im vergangenen Herbst.

Die US-Regierung hatte starken Druck auf Bagdad ausgeübt, entschlossener gegen diese Attacken vorzugehen. Die mehr als 30 Raketenangriffe seit Oktober richteten sich gegen Militärstützpunkte, die US-Botschaft und US-Ölfirmen. Bei einem Angriff im März auf die von den USA und Grossbritannien genutzte Militärbasis Tadschi nördlich von Bagdad wurden zwei US-Bürger und eine britische Soldatin getötet.

Die Razzia bei der Kataib Hisbollah erfolgte den Regierungsangaben zufolge aufgrund von Geheimdiensterkenntnissen und wurde von einer Anti-Terrorismus-Einheit ausgeführt. Die Kataib Hisbollah gehört den Hasched-al-Schaabi-Milizen an, die offizieller Teil des irakischen Sicherheitsapparats sind.

Die Beziehungen zwischen dem Irak und den USA haben sich seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Mustafa Kadhemi Anfang Mai teilweise entspannt. Der frühere Geheimdienstchef gilt als USA-freundlich und pflegt enge Kontakte nach Washington. Mitte Juni vereinbarten beide Regierungen, dass die US-Truppenpräsenz im Irak in den kommenden Monaten reduziert werden soll. Im Land sind derzeit noch rund 5200 US-Soldaten stationiert.

Die Vereinbarung über die Truppenreduzierung wurde im Rahmen eines «strategischen Dialogs» getroffen. Es war der erste Dialog dieser Art zwischen beiden Staaten seit mehr als einem Jahrzehnt. Die USA sagten auch Hilfen für die irakische Wirtschaft zu, deren Krise sich durch die Corona-Pandemie und den Rückgang der Ölexporte verschärft hat.

Anfang des Jahres hatten sich die Spannungen zwischen Washington und Bagdad noch massiv verschärft, nachdem die USA bei einem Drohnenangriff nahe Bagdad den iranischen General Kassem Soleimani sowie einen irakischen Milizenchef getötet hatten. Das irakische Parlament forderte daraufhin den Abzug aller US-Soldaten aus dem Land.

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