Islam-Kritiker während Livestream erschossen
Der Islam-Kritiker Salwan Momika ist während eines Tiktok-Streams erschossen worden. Er wurde durch seine Koranverbrennungen bekannt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Schweden ist der Anti-Islam-Aktivist Salwan Momika erschossen worden.
- Er hatte mit mehreren Koranverbrennungen für Aufsehen gesorgt.
Anti-Islam-Aktivist Salwan Momika ist Berichten zufolge während eines Tiktok-Livestreams erschossen worden.
Er wurde in der Nacht in seiner Wohnung in der Stadt Södertälje südwestlich von Stockholm mit Schussverletzungen gefunden, denen er später erlag. Das berichteten unter anderem der Rundfunksender SVT und die Zeitungen «Dagens Nyheter», «Aftonbladet» und «Expressen».
Der gebürtige Iraker war im Juli 2023 mit der Verbrennung eines Korans in Stockholm bekannt geworden. Mit seinen Aktionen sorgte er im Ausland, darunter Irak, Iran und in Pakistan, für Empörung.
Heftige Proteste nach Koranverbrennungen
Der Mann war 2018 aus dem Irak nach Schweden gekommen. Im Sommer 2023 waren in dem skandinavischen Land immer wieder Exemplare des Korans öffentlich angezündet oder beschädigt worden.
Der islamkritische Iraker war damals zusammen mit einem Mitstreiter für die meisten dieser Vorfälle verantwortlich gewesen. Mitten im holprigen Nato-Beitrittsprozess Schwedens hatte all das zu einer diplomatischen Krise und teils gewalttätigen Protesten in muslimisch geprägten Ländern geführt.
Momika begründete seine Tat damit, die Terrormiliz IS habe ihn als Christ in seiner Heimat verfolgt.
«Das Problem bin nicht ich, sondern es sind diese diktatorischen Gesellschaften», sagte er gegenüber der ARD. «Diese islamistischen Gesellschaften, die ein Diktator erschafft.»
Mehrere Personen festgenommen
Fünf Menschen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Sie berichtete in einer Mitteilung von dem Vorfall in Södertälje, bei dem ein Mann im Alter von rund 40 Jahren von Schüssen getroffen und ums Leben gekommen sei.
Die Identität des 38-Jährigen wollte eine Polizeisprecherin auf Anfrage aber zunächst nicht bestätigen.