Israel-Gaza-Krieg: Geiseln «vergewaltigt, womöglich jeden Tag»
Die Mütter von fünf Mädchen, die im Israel-Gaza-Krieg von der Hamas verschleppt wurden, sprechen im Fernsehen über ihre Ängste – vor allem vor Vergewaltigungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mütter der von der Hamas verschleppten Mädchen fürchten Vergewaltigungen.
- In einem Video hatten die Terroristen unlängst gedroht, die Geiseln zu schwängern.
- Von Israels Regierung fühlen sich die Mütter im Stich gelassen.
Die Bilder der von Hamas-Terroristen verschleppten israelischen Mädchen gingen um die Welt. Verängstigt und verletzt sind sie in einem verstörenden Video zu sehen, das vor einigen Tagen veröffentlicht wurde.
«Hier sind die Mädchen, die schwanger werden können», sagt einer der Geiselnehmer in dem Video. Die Terroristen drohen indirekt damit, die Geiseln – fünf Teenagerinnen im Alter von 18 und 19 Jahren – zu vergewaltigen.
Jetzt sprechen vier der Mütter über die Qualen, denen sie seit fast acht Monaten im andauernden Israel-Gaza-Krieg ausgesetzt sind. Dem israelischen Fernsehsender Channel 12 gaben sie ein emotionales Interview.
«Dein Mädchen ist dort ganz allein und du kannst ihm nicht helfen. Du kannst nichts tun», sagte Ira, eine der Mütter, verzweifelt.
Mütter haben seit zwei Monaten kein Lebenszeichen ihrer Töchter
Wie es den Jugendlichen aktuell geht? Die Frauen wissen es nicht. Das Geiselvideo wurde zwar vor wenigen Tagen veröffentlicht, ist aber bereits zwei Monate alt.
Zu sehen ist, wie die Terroristen die Mädchen fesseln, anschreien und verschleppen. Sie waren als Soldatinnen an der Grenze zum Gazastreifen im Einsatz, als sie entführt wurden. Im Video sind einige von ihnen blutüberströmt.
Ursprünglich hatten die Mütter die Aufnahmen ihrer leidenden Töchter nicht der Öffentlichkeit zeigen wollen. Einige von ihnen hatten selbst bisher nicht die Kraft, das Video anzusehen. Doch nun hätten sie sich entschieden, es veröffentlichen zu lassen. Sie hoffen, dadurch den Druck auf die israelische Regierung zu erhöhen, über einen Geiseldeal zu verhandeln.
«Ich sehe die Angst in ihren Augen, ich sehe den Horror», sagte Shira, Mutter von Geisel Liri Elbag, im TV-Interview. Und Geisel Daniella Gilboas Mutter Orly fügte hinzu: «Selbst in den schlimmsten Kriegsfilmen habe ich nie einen solchen Blick gesehen.»
Forderung nach Waffenstillstand im Israel-Gaza-Krieg
Nicht erst seit den Drohungen der Geiselnehmer im Video, die Mädchen zu schwängern, treibt die Mütter eine grosse Angst um. «Sie werden vergewaltigt, womöglich jeden Tag», befürchtet Shira Elbag.
Von anderen Geiseln, die bereits befreit werden konnten, sei bekannt, dass die Hamas-Terroristen sexuelle Gewalt ausüben. «Ich bekomme diesen Gedanken nicht aus meinem Kopf», klagt Liris Mutter.
Von der Politik fühlen sich die Mütter in der Sorge um ihre Töchter im Stich gelassen. Ob die Regierung genug tue, um sie zu befreien, werden sie im TV-Interview gefragt. «Nein», antworten sie fast im Gleichklang.
Die Lösung für sie sei ein Waffenstillstand im Israel-Gaza-Krieg. «Solange unsere Seite diesem nicht zustimmt, als eine Art Fortschritt», sagt Ayelet, Naama Levys Mutter. «Solange hält auch unsere Regierung diese Mädchen als Geiseln.»