Israel-Gaza-Krieg: Mann schlägt jüdischen Mitstudenten spitalreif
Ein Streit über den Israel-Gaza-Krieg endete für einen jüdischen Studenten mit schweren Verletzungen. Er wurde spitalreif geprügelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein jüdischer Student wurde von einem Uni-Kollegen brutal zusammengeschlagen.
- Grund für den gewaltvollen Streit waren verschiedene Ansichten zum Krieg in Israel.
- Seit Kriegsausbruch kommt es in Deutschland vermehrt zu antisemitischen Vorfällen.
Es sind fürchterliche Szenen, die sich kürzlich in Berlin-Mitte abgespielt haben. Zwischen einem 23-jährigen Mann und einem 30-jährigen Studienkollegen kam es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Grund dafür war eine Meinungsverschiedenheit zum Israel-Gaza-Krieg.
Der 23-Jährige soll seinen Kollegen dabei mehrmals ins Gesicht geschlagen und am Boden auf ihn eingetreten haben. Mit Knochenbrüchen im Gesicht musste dieser daraufhin ins Spital eingeliefert werden, wie «Spiegel» berichtet.
Ermittlungen laufen
Auslöser für den Streit zwischen den Männern war, dass der 30-Jährige proisraelische, der 23-Jährige hingegen propalästinensische Ansichten vertrat.
Nach dem Gewaltakt floh der 23-Jährige, wenig später traf die Polizei bei seiner Wohnung ein. Sie durchsuchte alle Räume und stellte das Handy des Verdächtigen sicher. Nun ermittelt der deutsche Staatsschutz.
Am Sonntag teilte eine Sprecherin mit, dass der Verdächtige die Chance habe, zu diesem Vorfall Stellung zu beziehen. Weiter wurde kommuniziert, dass die Beamten bei den Ermittlungen daran seien, die Beweismittel auszuwerten. Bevor sich der Streit ereignete, sei der 30-Jährige mit einer 24-jährigen Bekannten unterwegs gewesen, bis sie auf den 23-Jährigen trafen.
Gab es vor Attacke gar keinen Streit über den Israel-Gaza-Krieg?
Gegenüber «Zeit» widersprach die Begleitung des Opfers der Polizeiaussage, dass es vor dem Angriff einen Streit gab. Der Täter soll den beiden in eine Bar gefolgt sein. Nachdem er den 30-Jährigen auf seinen politischen Einsatz für jüdische Studenten angesprochen habe, kam es zu einem Schlag ins Gesicht.
Laut «Spiegel Panorama» liegen der Freien Universität Berlin keine Informationen über den Hintergrund des Tathergangs vor. Die Universität distanziere sich von jeglicher Form von Hetze und Gewalt.
Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 wurde ein deutlicher Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland verzeichnet.