Israel zerstört Wohnhaus von mutmasslichem palästinensischen Attentäter
Israelische Einsatzkräfte haben im besetzten Westjordanland das Haus eines mutmasslichen palästinensischen Attentäters zerstört, der für den Tod eines Babys verantwortlich gewesen sein soll.
Das Wichtigste in Kürze
- Mann soll für Tod von Baby verantwortlich sein.
An dem Abriss der Wohnung von Salah Barghuti im Dorf Kobar am Mittwoch seien Einsatzkräfte der Grenzpolizei und des Verteidigungsministeriums beteiligt gewesen, teilte die Armee mit.
Barghuti war vorgeworfen worden, im Dezember aus einem Auto heraus auf wartende Menschen an einer Bushaltestelle nahe der israelischen Siedlung Ofra im Westjordanland geschossen zu haben. Sieben Menschen wurden verletzt, unter ihnen eine schwangere Frau. Sie musste ihr Kind vorzeitig zur Welt bringen, das Baby starb. Der Tod des Babys hatte in Israel heftige Emotionen ausgelöst. Barghuti wurde drei Tage nach der Tat bei seiner versuchten Festnahme erschossen.
Die israelische Grenzpolizei hatte bereits im März das Haus des Bruders des mutmasslichen Attentäters zerstört. Assam Barguthi wird vorgeworfen, bei einem anderen Anschlag zwei israelische Soldaten getötet zu haben. Ausserdem soll er seinem Bruder bei dem Anschlag nahe Ofra geholfen haben.
Israel setzt den umstrittenen Strafabriss der Häuser oder Wohnungen von mutmasslichen Attentätern als Abschreckungsmassnahme ein. Kritiker bezweifeln die Rechtmässigkeit und Wirksamkeit dieser Massnahme. Ihrer Meinung nach kommt sie einer Kollektivbestrafung der Angehörigen gleich und könnte weitere Gewaltakte auslösen.