Italien: Erneut Proteste gegen Corona-Regeln befürchtet
In Italien treten ab Mittwoch neue Corona-Regeln in Kraft. Die neuen Massnahmen könnten neue Proteste auslösen.
Das Wichtigste in Kürze
- Italien drohen Proteste gegen bevorstehende Corona-Beschränkungen.
- Auf bestimmten Zügen, Bussen und Flügen wird neu der Green Pass vorgewiesen werden müssen.
- Gewerkschaften verurteilen aber Drohungen, Züge zu blockieren.
Einen Tag vor dem Inkrafttreten weiterer Corona-Beschränkungen in Italien haben die Gewerkschaften Drohungen, Züge zu blockieren, verurteilt. «Wir sagen Nein zu Drohungen, am 1. September Züge an den grossen italienischen Bahnhöfen zu blockieren», teilten mehrere Gewerkschaften am Dienstag mit.
Hintergrund ist, dass Zugreisende ab diesem Mittwoch den sogenannte Green Pass (Grünen Pass) benötigen. Das ist ein digitaler oder ausdruckbarer Nachweis über eine Impfung gegen Covid-19, einen negativen Test oder eine Genesung.
Impf- und Green-Pass-Gegner hatten in den vergangenen Tagen in Chatgruppen des Dienstes Telegram zu der Blockade aufgerufen. In den Gruppen wurden auch immer wieder Kontaktdaten von Unternehmen, Ministerien und Organisationen geteilt. Dazu gab es den Aufruf, diese mit Nachrichten zu überfluten.
Journalisten und Wissenschaftler bedroht
Zuletzt gab es in Italien landesweit heftige Proteste gegen die Corona-Politik. Auch Journalisten wurden Medienberichten zufolge angegriffen. Das italienische Innenministerium teilte mit, in den kommenden Tagen die «einschüchternden Handlungen» prüfen und analysieren zu wollen.
Auch Wissenschaftler werden zum Ziel von Drohungen, so der Spezialist für Infektionskrankheiten, Matteo Bassetti. Gegenüber dem «Corriere della Sera» erzählte er, jemand habe ihn auf offener Strasse in der Nähe seines Hauses beleidigt. Zudem ahbe die Person ihm gedroht, ihn zu töten.
Ab dem 1. September ist der Green Pass in Intercity- und Hochgeschwindigkeitszügen vorgeschrieben, sowie auf Inlandsflügen und bestimmten Busverbindungen. Der öffentliche Nahverkehr ist von der Regel ausgenommen.