Italien fehlt es an rund 4000 Bademeistern

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Italien,

In Italien steht die erste Sommersaison an, in der viele Corona-Regeln entfallen. Doch es fehlen etwa 40 Prozent der eigentlich benötigten Bademeister.

Italien Strände
Am Pfingstwochenende zog es bereits viele Menschen an die italienischen Strände, wie hier am 4. Juni 2022 in Lignano. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der italienische Verband der Badeanstalten klagt über Personalmangel.
  • Während des Lockdowns mussten sich viele andere und sicherere Jobs suchen.
  • Zudem fanden die Ausbildungskurse zur Vergabe der Bademeister-Lizenz nicht statt.

In Italien steht die neue Sommersaison vor der Tür. Es ist die erste seit Pandemie-Ausbruch, in der viele der Corona-Regeln entfallen. Damit dürfte es mehr Touristen an die italienischen Strände ziehen als letztes Jahr.

Doch ausgerechnet jetzt mangelt es dem Land an Bademeistern, wie der Verband der Badeanstalten erklärt. 40 Prozent der Bademeister, welche die Strandanlagen benötigen, seien nicht zu finden. Das entspricht rund 4000 Bademeistern! Denn: Pro 100 Meter Strand ist einer notwendig.

Wagen Sie sich ins Meer, auch wenn kein Bademeister da ist?

Grund dafür ist der Corona-Lockdown. Viele Personen, die als Bademeister eingesetzt wurden, hatten sich andere, sicherere Jobs gesucht. Zudem wurden während des Lockdowns die Kurse zur Vergabe der Bademeister-Lizenz ausgesetzt.

Rund 390'000 offene Stellen in Tourismus- und Gastro-Branche

Deswegen droht zu Beginn der Sommersaison nun vielen Strandanlagen in Italien die Schliessung. Der Personalmangel betrifft zudem auch Hotels: Sie können so für ihre Gäste die Swimmingpools nicht öffnen.

Italien Bademeister
An den italienischen Stränden werden derzeit noch etwa 4000 Bademeister gesucht. - Pixabay

Auch in der Tourismus- und Gastronomiebranche mangelt es unserem Nachbarland an Personal. Aktuell sind rund 390'000 Stellen in diesen Sektoren ausgeschrieben. In vielen Strukturen würde ein Drittel des benötigten Personals fehlen, schreibt die «Kronen-Zeitung».

«Wegen der Pandemie konnten Gastgewerbe und Tourismus nicht das Minimum an Stabilität garantieren, das es früher gab. Und die Arbeitnehmer haben sich nach etwas anderem umgesehen: Sie haben Jobs als Kuriere, Bauarbeiter, Lagerarbeiter und Fahrer angenommen», erklärt Paolo Manca, Präsident des Hotelierverbandes Federalberghi auf Sardinien.

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