Italienischer Sterbehilfe-Aktivist freigesprochen
Der italienische Aktivist Marco Cappato wurde vor Gericht freigesprochen, nachdem er einem Freund zum assistierten Suizid in der Schweiz verholfen hatte.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Cappato wurde vor Gericht freigesprochen.
- Der Aktivist hatte 2017 einem Freund zum assistierten Suizid in der Schweiz verholfen.
Er hatte einem Freund zum assistierten Suizid in der Schweiz verholfen. Nun wurde der Sterbehilfe-Aktivist vor Gericht freigesprochen. Das Schwurgericht in Mailand befand am Montag, dass sich der 48-jährige Politiker Marco Cappato keiner Straftat schuldig gemacht habe. Die Zuhörer im Gerichtssaal applaudierten.
Cappato, ein früherer Europaabgeordneter der Radikalen Partei, hatte im Februar 2017 einen Freund zu einer Spezialklinik in die Schweiz begleitet. Es handelte sich um den als «DJ Fabo» bekannten Mailänder Discjockey Fabio Antoniani. Er litt nach einem Unfall unter einer Tetraplegie, einer besonders schweren Form der Querschnittslähmung.
Sterbehilfe in beschränkten Fällen straffrei
Nach dessen Suizid zeigte sich Cappato in Italien selbst an. Er wurde wegen Verstosses gegen einen Artikel des italienischen Strafgesetzbuches angeklagt. Das Schwurgericht in Mailand verwies den Fall seinerzeit aber an das Verfassungsgericht.
Ende September dieses Jahres urteilte das höchste italienische Gericht, dass Sterbehilfe in eng beschränkten Fällen straffrei sei. Es forderte zugleich das Parlament zu einer genaueren gesetzlichen Regelung auf.
Mit dem Mailänder Urteil vom Montag dürfte sich der Druck auf die Abgeordneten verstärken. Die katholische Kirche in Italien wehrt sich gegen jede Erleichterung der Sterbehilfe.