Italiens Arbeitslosenquote auf Vorkrisenniveau
In Italien ist die Arbeitslosenquote im Juli auf 9,7 Prozent gestiegen. Besonders bei den jungen Erwachsenen schoss die Quote in die Höhe.
Das Wichtigste in Kürze
- In Italien ist die Arbeitslosenquote wieder etwas gestiegen.
- Sie bewegt sich auf Vorkrisenniveau.
- Die Quote zeigt, dass die Italiener wieder auf Arbeitssuche sind.
In Italien ist die Arbeitslosenquote im Juli auf 9,7 Prozent gestiegen. Im Vormonat lag sie nach oben revidiert bei 9,3 Prozent, wie die nationale Statistikbehörde Istat am Dienstag mitteilte. Damit ist die Zahl in etwa wieder auf dem Niveau von vor Beginn der Corona-Krise. Italien gehört zu den am meisten von dem Virus betroffenen EU-Staaten.
Die Regierung verhängte im März und April einen Shutdown, was die Wirtschaft des Landes in die Knie zwang. Da die meisten Menschen in dieser Zeit damit aufhörten, nach Arbeit zu suchen, sank die Quote der Arbeitslosen im April auf 7,3 Prozent.
Beunruhigende Lage bei Jugend
Der Anstieg der Quote zeigt nun, dass die Italiener wieder an den Arbeitsmarkt gehen. Laut Istat entstanden im Juli 85'000 neue Jobs, zugleich strömten 134'000 Menschen auf den Arbeitsmarkt. Von Mai bis Juli gingen demnach 286'000 Jobs verloren.
Besonders beunruhigend ist die Lage bei der Jugend und den jungen Erwachsenen. Bei den 15- bis 24-Jährigen schoss die Arbeitslosenquote im Juli auf 31,1 Prozent, von revidiert 29,6 Prozent im Juni.
Das ist der höchste Wert seit April 2019. Die Beschäftigungsrate in Italien - eine der niedrigsten der Eurozone - stieg im Juli auf 57,8 von 57,6 Prozent im Juni.
Die Zahlen sind Ausdruck der tiefen Rezession des Landes. Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaft Italiens um den Rekordwert von 12,8 Prozent. Im ersten Quartal lag das Minus laut Istat bei 5,5 Prozent. Die Regierung hat der Wirtschaft Hilfen im Volumen von 75 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.