Italiens Regierung nach Explosion in Bologna für sicherere Laster
Nach der Explosion bei einem Unfall auf einer Autobahn-Tangente in Bologna will sich die italienische Regierung für sicherere Lastwagen-Transporte einsetzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Explosion eines Tanklasters verstarb der Fahrer und Dutzende wurden verletzt.
- Aus dem Unglück in Bologna zieht die italienische Regierung nun Konsequenzen.
Bei der Explosion eines Tankwagens am Montag in Bologna (I) starb ein Mann und rund 80 Menschen wurden verletzt. Darauf reagiert die italienische Regierung nun: «Man muss Speditionsfirmen helfen, ihre Lastwagen zu modernisieren», erklärte der italienische Verkehrsminister Danilo Toninelli am Dienstag. Ebenso seien mehr Investitionen für Verkehrssicherheit nötig.
Lastwagen-Verkehr müsse verstärkt auf die Schiene verlegt werden, um die italienischen Autobahnen zu entlasten, sagte Toninelli. Zugleich müsse man die Arbeitsbedingungen der Fahrer verbessern.
«Durch Ablenkung verursacht»
«Aus den Bildern des Unglücks geht hervor, dass die Karambolage, die zur Explosion geführt hat, durch Ablenkung verursacht worden ist», sagte Toninelli im am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung «Il Messaggero». Ermittlungen sollen klären, ob der mit Flüssiggas beladene Camion den Sicherheitsstandards entsprach.
Der italienische Premier Giuseppe Conte, der am Dienstag einige Schwerverletzte in Spitälern in Bologna und Cesena besuchte, versprach seinen vollen Einsatz zur Vorbeugung weiterer Tragödien dieser Art. Die Gesetze für den Transport von gefährlichem Material seien in Italien streng. Kontrollen müssten jedoch strenger sein.
Am Montag war ein Tanklaster in einen Lastwagen am Ende eines Staus gefahren und hatte zunächst ein Feuer und danach eine heftige Explosion ausgelöst. Sie riss ein Loch in die Autobahnbrücke. Brennende Trümmerteile setzten andere Autos in Brand und lösten kleinere Explosionen aus.
Adria-Autobahn betroffen
Bei dem einzigen bestätigten Toten handelt es sich laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa um den Fahrer des Tanklasters, der 42-Jährige soll seit Jahren Lastwagen mit entzündlichen Flüssigkeiten gefahren sein. Am Montag soll er das Autogas LPG geladen gehabt haben.
Die vom Unfall betroffene Adria-Autobahn ist auch im Ausland bekannt. «Hölle auf der Urlaubsstrasse», titelte denn auch die Tageszeitung «La Stampa» am Dienstag.