Italiens Zivilschutz-Chef besorgt über Wetterextreme
Der italienische Zivilschutz-Chef zeigt sich alles andere als gelassen angesichts der Wetterextreme in Italien.
Das Wichtigste in Kürze
- Der italienische Zivilschutz-Chef zeigt sich besorgt über gehäufte Wetterextreme.
- Dieses Jahr kam es zu Düree, Waldbränden und Überschwemmungen.
- Er appelliert an die Politik, die sich dem Thema verstärkt annehmen soll.
Der Chef des italienischen Zivilschutzes hat sich besorgt über die Häufung von Wetterextremen in dem Mittelmeerland geäussert. «Wir werden immer öfter gefährliche Unwetter haben und sollten immer aufmerksamer sein», sagte Fabrizio Curcio der Zeitung «La Repubblica». Die Wahl der richtigen Verhaltensweise mache den Unterschied zwischen Leben und Tod.
Zuletzt kam es in Italien etwa auf der südlichen Insel Stromboli mit dem gleichnamigen Vulkan oder im Norden des Landes zu heftigen Überschwemmungen. Auch über Florenz oder Latina in Mittelitalien fegten zuletzt heftige Unwetter.
Dürre, Waldbrand, Überschwemmungen
Im August und Anfang Herbst habe es zwar schon immer Fluten gegeben, aber nicht in dieser Häufigkeit, sagte Curcio. In den norditalienischen Regionen Trentino, Friaul-Julisch Venetien und Ligurien gaben die Behörden am Mittwoch eine Unwetterwarnung aus.
Italien kämpfte in diesem Sommer wegen einer langanhaltenden Trockenheitsphase ausserdem gegen Hunderte Wald- und Buschfeuer. Zuletzt rückten etwa auf Sizilien die Feuerwehren in der Nacht zu Mittwoch um die westlich gelegenen Städte Trapani und Palermo zu mehreren Bränden aus, die teils Wohnhäuser gefährdeten.
Auch Löschflugzeuge waren dort laut lokalen Medienberichten im Einsatz. «Nach Einsatzzahlen sind wir leicht unter dem Niveau von vor fünf Jahren», erklärte Curcio, dessen Behörde die Löschflugzeuge koordiniert. Anders als damals 2017, einem heftigen Waldbrandjahr, würden die Flieger nun auch in den Alpen zum Löschen angefordert.
Zivilschutz-Chef fordert Politik zum Handeln auf
Curcio forderte obendrein ein Aufwachen der Politik. Seit dem Fall der Regierung von Mario Draghi Ende Juli ist das Land mit fast 60 Millionen Einwohnern im Wahlkampf. Am 25. September sollen die Menschen ein neues Parlament wählen.
Fast alle Parteien hätten das Thema Umwelt auf ihrer Agenda, aber fast niemand vertiefe es, sagte Curcio. Die kommende Regierung müsse dem Problem aber Rechnung tragen.