Jacht-Untergang vor Sizilien: Ermittlungen gegen Kapitän
Nach dem tragischen Untergang der «Bayesian» ermittelt die italienische Staatsanwaltschaft gegen den Kapitän.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Jacht-Untergang vor Sizilien ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Kapitän.
- Ein Sturm mit über 100 km/h liess die «Bayesian» binnen Minuten sinken.
- Der britischer Milliardär Mike Lynch und fünf weitere Personen starben bei dem Unglück.
Nach dem Untergang der «Bayesian» vor Sizilien hat die Staatsanwaltschaft italienischen Medienberichten zufolge Ermittlungen gegen den Kapitän aufgenommen. Wie die Nachrichtenagentur Ansa und die Tageszeitung «La Repubblica» berichteten, wird gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung und Schiffsbruchs ermittelt. Er sei am Sonntag ein zweites Mal innerhalb einer Woche befragt worden.
Beim Unglück nahe der italienischen Mittelmeerinsel kamen der britische Milliardär Mike Lynch (59) und dessen 18-jährige Tochter ums Leben. Ebenso zwei befreundete Ehepaare und der Schiffskoch. Es konnten 15 Menschen gerettet werden. Der schwerreiche Softwareunternehmer hatte auf der Segeltour mit Familie, Freunden und Geschäftspartnern einen Freispruch vor Gericht feiern wollen.
Sturm brachte Jacht zum Sinken
Laut Ermittlern wurde die «Bayesian» in einem Sturm mit Windgeschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde von einer Fallböe getroffen. Sie sank binnen weniger Minuten. Vermutet wird, dass die Todesopfer in Kabinen im Schlaf überrascht wurden und sich nicht mehr vor dem Wasser retten konnten.
Bei der Befragung des Kapitäns ging es auch um die Frage, ob Türen und Luken während des Unglücks geöffnet waren. Und auch, wann der Alarm ausgelöst wurde. Er wurde daraufhin in das Register der Verdächtigen aufgenommen.
Derzeit werden auch die anderen Besatzungsmitglieder von den Ermittlern befragt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch gegen einige Besatzungsmitglieder ermittelt werden wird.