Am Montag sank die Luxus-Yacht «Bayesian» vor Sizilien. Tech-Milliardär Mike Lynch und seine Tochter kamen dabei ums Leben. Die Angehörigen trauern.
Milliardär
Am Freitagmorgen wurde das letzte Todesopfer des Yacht-Unglücks geborgen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montagmorgen ist die «Bayesian» vor der Küste Italiens gesunken.
  • Dabei kamen auch Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter ums Leben.
  • Die Angehörigen der Toten trauern, die Einheimischen sind geschockt.
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Nach dem Untergang einer Luxus-Yacht vor der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien sind nun alle Todesopfer gefunden worden. Als Letztes wurde nach vier Tagen Suche der Leichnam der 18-jährigen Tochter des britischen Milliardärs Mike Lynch gesichtet.

Die Tote soll aus der «Bayesian» von Spezialtauchern aus 50 Metern Tiefe an die Oberfläche gebracht werden. Hannah Lynch war laut «Daily Mail» Schülerin an der Latymer Upper School in West-London. Sie hatte zudem einen Studienplatz in englischer Literatur an der renommierten Universität von Oxford auf sicher.

Angehörige in grosser Trauer

Ein Sprecher der Familie Lynch hat sich zum Tod der jungen Frau geäussert, wie «Sky News» berichtet. «Die Familie Lynch ist am Boden zerstört, steht unter Schock und wird von Familie und Freunden getröstet und unterstützt.»

Hannah Lynch
Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter Hannah. Beide sind vor Sizilien ertrunken. - X / @Mofoman360

Die Gedanken der Familie seien bei allen, die von der Tragödie betroffen seien. Man wolle der italienischen Küstenwache und allen beteiligten Rettungsdiensten aufrichtig danken. Die Familie wünsche sich jetzt, dass ihre Privatsphäre «in dieser Zeit der unsagbaren Trauer» respektiert werde.

Freundinnen von Hannah Lynch gedachten ihr als «warmherzige und wunderschöne Seele». Man habe sich in ihrer Gegenwart glücklich gefühlt. Ihr Lachen werde nie vergessen werden.

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Auch Jon Mitropoulos-Monk, Rektor der Latymer Upper School, hat sich zum Tod seiner Schülerin geäussert: «Sie hat das Klassenzimmer mit ihrer Energie, ihrer Wissbegier und ihrer Intelligenz zum Strahlen gebracht.» Sie habe die Literatur, das Lernen und das Leben geliebt. So habe sie sich ihr Ziel – ein Studium in Oxford – erarbeitet.

Geschockte Einheimische

Anwohnende verfolgten, wie der Leichnam von Hannah in Porticello an Land gebracht wurde. «So etwas hat sich hier noch nie ereignet», trauerte eine ortsansässige Frau in den Dreissigern gegenüber der «Daily Mail». Natürlich seien auch schon Fischerboote verschwunden, aber so etwas sei, solange sie lebe, nie passiert.

Es sei ein tragisches Ereignis, das man in Sizilien so schnell nicht vergessen werde.

Hafen Porticello
Einheimische und Medienschaffende beobachten den Hafen von Porticello auf Sizilien. - keystone

Zu den insgesamt sieben Todesopfern gehört auch der Software-Unternehmer selbst. Mike Lynch, einer der reichsten Briten, wurde 59 Jahre alt. Seine Ehefrau, die ebenfalls an Bord war, gehört zu den 15 Überlebenden.

Vorwürfe gegen den Kapitän

Der Milliardär wollte auf der Segeltour zusammen mit der Familie und reichen Freunden eigentlich feiern. Das, nachdem er eine jahrelange Auseinandersetzung um den Verkauf seiner Firma vor Gericht letztlich gewonnen hatte.

Inzwischen mehren sich wegen des Unglücks die Vorwürfe gegen den neuseeländischen Kapitän des riesigen Segelboots.

Jetzt soll laut der italienischen «La Repubblica» vom Meeresgrund geborgen werden. Das, um den Unfallhergang zu untersuchen und die Sicherheit der Schifffahrt vor Porticello zu gewährleisten. Eine Bergung könnte bis zu 15 Millionen Euro kosten und sich über sechs bis acht Wochen hinziehen, meinen Experten.

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