Jane Fonda: Wiener Staatsoper sollte sich nicht von Ölkonzern sponsern lassen
Vor ihrem Auftritt beim Wiener Opernball hat Oscar-Preisträgerin Jane Fonda die Wiener Staatsoper aufgerufen, ihre Zusammenarbeit mit «kriminellen» Ölkonzernen zu beenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Oscar-Preisträgerin ruft vor Auftritt beim Opernball zu mehr Klimaschutz auf.
Die 85-jährige US-Schauspielerin und Umweltaktivistin, die in diesem Jahr den österreichischen Bauunternehmer Richard «Mörtel» Lugner zum Opernball begleitet, sagte am Mittwoch vor Journalisten in Wien, sie habe erst am Vortag erfahren, dass der österreichische Ölkonzern OMV ein Sponsor der Staatsoper ist. «Es hat mir leidgetan, das zu hören», sagte Fonda.
Ölkonzerne seien «kriminell», sagte Fonda. «Sie töten Menschen, sie töten den Planeten». Um davon abzulenken, sponserten sie Museen und Operhäuser. «Das dürfen wir nicht zulassen», appellierte Fonda an die Wiener. «Bitte versuchen Sie, Ihre Oper davon abzuhalten, Unterstützung von einem Ölkonzern anzunehmen.»
Beim Klimaschutz müssten die Menschen den jungen Leuten und Aktivisten wie der Gruppe Letzte Generation «zuhören», sagte Fonda. Die Aktivisten machten mit ihren Aktionen auf eine Krise aufmerksam, «die das Ende der Zivilisation bedeuten könnte». Wenn die Klimakrise «ausser Kontrolle» gerate, werde es womöglich «keine Vögel» und «kein gutes Essen mehr» geben.
Die Opernball findet am Donnerstagabend in der Wiener Staatsoper statt. In den vergangenen zwei Jahren war er wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Lugners Ankündigung, sich von Fonda zum Opernball begleiten zu lassen, hatte im Januar für grosses Aufsehen gesorgt: Normalerweise sind seine Begleiterinnen deutlich jünger als er.
Sie werde aber auf keinen Fall einen Walzer mit dem 90-Jährigen tanzen, stellte die 85-jährige Fonda klar. «Ich habe eine künstliche Schulter, zwei künstliche Hüftgelenke und zwei künstliche Knie. Ich bin alt und falle vielleicht auseinander», witzelte die Schauspielerin, die nach eigenen Angaben bis zuletzt davon ausgegangen war, in Wien keinen Ball, sondern eine Opernaufführung zu besuchen.
Lugner bringt seit 1992 alljährlich prominente Ehrengäste mit zum Opernball und lässt sich dies einiges kosten. Eine genaue Summe nannte auch Fonda nicht. Sie sagte lediglich, sie habe die Einladung angenommen, weil Lugner ihr «viel Geld» geboten habe.
Die zweifache Oscar-Preisträgerin wurde auch durch ihr Engagement gegen den Vietnamkrieg und ihre Fitnessprogramme bekannt. Zuletzt verschrieb sie sich zunehmend dem Klimaschutz. Zu Lugners Opernball-Begleiterinnen zählten bisher unter anderen die Schauspielerinnen Sophia Loren und Pamela Anderson, US-Fernsehstar Kim Kardashian und Hotel-Erbin Paris Hilton.