Glamour und Glitzer an der Croisette wie lange nicht mehr: Der spanische Schauspieler Javier Bardem und seine französische Kollegin Charlotte Gainsbourg haben am Dienstagabend die 72. Filmfestspiele in Cannes eröffnet.
Javier Bardem und Charlotte Gainsbourg
Javier Bardem und Charlotte Gainsbourg - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Zombiekomödie von Jim Jarmusch als Eröffnungsfilm.
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Insgesamt werden an den zwölf Festival-Tagen so viele Stars erwartet wie seit Jahren nicht. Zum Auftakt des Filmfests an der südfranzösischen Côte d'Azur wurde die Zombiekomödie «The Dead Don't Die» von US-Regisseur Jim Jarmusch gezeigt.

Schon Jarmuschs Film wartete mit einem Staraufgebot auf: Es spielen die Hollywood-Stars Bill Murray, Tilda Swinton und Adam Driver sowie Pop-Idol Selena Gomez mit. Der Film nimmt das America unter Präsident Donald Trump aufs Korn. Mit von der Partie sind auch die Musiklegenden Iggy Pop und Tom Waits.

Insgesamt bewerben sich 21 Filme in Cannes um die Goldene Palme. Im Wettbewerb sind unter anderem die US-Regisseure Quentin Tarantino mit «Once Upon a Time... in Hollywood» und Terrence Malick mit der deutsch-amerikanischen Koproduktion «A Hidden Life».

Blitzlichtgewitter dürfte auch der erwartete Auftritt der argentinischen Fussballlegende Diego Maradona auslösen, der sich anlässlich der Aufführung eines Dokumentarfilms über sein Leben von Regisseur und Oscar-Preisträger Asif Kapadia («Amy») angekündigt hat.

Ein deutscher Filmemacher ist in diesem Jahr nicht vertreten. Die Goldene Palme für den besten Film wird am 25. Mai verliehen.

Den diesjährigen Jury-Vorsitz hat der mexikanische Regisseur Alejandro Gonzalez Iñarritu inne. Zu den insgesamt vier Männern und vier Frauen in der Jury gehören auch die US-Schauspielerin Elle Fanning, der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos und der französische Comic-Zeichner Enki Bilal. «Wir werden unser Bestes tun, um das Juwel zu finden, das in uns am meisten ausgelöst hat», sagte Gonzalez Iñarritu zur bevorstehenden Suche nach dem besten Wettbewerbsfilm.

Iñarritu verlieh dem Festival eine politische Note, als er am Dienstag vor Journalisten populistische Politiker kritisierte: «Die Erde schmilzt und diese Typen regieren mit Wut und Ärger und Lügen und lassen die Menschen glauben, es seien Tatsachen», sagte der Jury-Chef. Iñarritu warnte mit Blick auf den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor einer Rückkehr zu 1939. «Wir wissen, wie diese Geschichte endet, wenn wir bei dieser Rhetorik bleiben.»

Anlässlich des Festivals brach am Flughafen von Cannes ein Konflikt zwischen Taxifahrern und Fahrern privater Fahrdienste offen aus. Taxifahrer blockierten aus Protest gegen die Konkurrenz den Airport, so dass der Verkehr rund um die beiden Terminals stundenlang zum Erliegen kam.

Der Präsident der Taxigewerkschaft von Nizza, Fabrice Cavallera, erklärte, der Fahrer eines alternativen Fahrdienstanbieters habe am Flughafen eine Taxifahrerin umgefahren. Diese sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie habe sich bei dem Unfall nichts gebrochen, aber «überall Prellungen». Für Freitag drohte die Taxifahrer-Gewerkschaft mit einem weiteren Streik.

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