Jean-Luc Mélenchon führt Demonstration gegen Macron an
Jean-Luc Mélenchon und etwa 140'000 andere Menschen demonstrierten am Wochenende gegen die Regierung unter Emmanuel Macron.
Das Wichtigste in Kürze
- 140'000 Menschen demonstrierten am Wochenende gegen Macron und seine Politik.
- Rund 2000 Polizisten wurden aufgeboten.
Die Linkspartei unter Jean-Luc Mélenchon rief am Wochenende zu einer Demonstration in Paris auf. Rund 140'000 Menschen wurden für den «Marsch gegen das teure Leben und das Nichtstun in der Klimakrise» mobilisiert.
Wie der französische Nachrichtensender BFMTV mit Bezug auf die Organisatoren berichtete, sollen rund 140'000 Menschen auf die Strasse gegangen sein. Polizei-Angaben lagen bis zum späten Nachmittag noch nicht vor. Erwartet worden waren bis zu 30'000 Teilnehmer.
Stimmung seit Tagen angespannt
Der von rund 2000 Polizisten gesicherte Protestmarsch sollte nicht nur eine Machtdemonstration gegen Macron sein. Auch die Einigkeit der Linken gegen die Regierung will Jean-Luc Mélenchon zeigen. In den vergangenen Monaten wurde Frankreichs Linke durch Schlagzeilen über Gewaltvorwürfe gegen Frauen in den eigenen Reihen erschüttert. Zwei Parteifunktionäre der Linkspartei und der Grünen traten daraufhin zurück.
Die Stimmung ist in Frankreich seit Tagen stark angespannt. Wegen eines anhaltenden Streiks für mehr Lohn von Raffinerie-Personal gibt es an vielen Tankstellen im Land Spritmangel. An manchen Tankstellen wurde der Kraftstoff zu 3 Euro pro Liter verkauft.
Im Elysée-Palast sorgt man sich, dass die Situation wieder ähnliche Proteste entzündet wie die Gelbwesten-Proteste 2018 und 2019. Damals war die Erhöhung von Steuern auf Kraftstoff der Auslöser für umfangreiche Sozialproteste gewesen.
Ein Ende September von den Gewerkschaften landesweit angesagter Streik- und Protesttag wurde nur wenig befolgt. Am Dienstag (18. Oktober) sind erneut Arbeitsniederlegungen angekündigt. Diesmal könnte der Aufruf auf grössere Resonanz stossen.