Boris Johnson verurteilt das neue Sicherheitsgesetz in Hongkong. Der britische Premierminister will eine zuvor ausgesprochene Drohung nun wahrmachen.
Boris Johnson
Der britische Premierminister Boris Johnson will den Hongkongern helfen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson verurteilt das neue Sicherheitsgesetz für Hongkong scharf.
  • Er sieht darin einen deutlichen Bruch der Übergabe-Vereinbarung von 1997.
  • Nun will er den Hongkonger Ex-Untertanen den Weg zur britischen Staatsbürgerschaft ebnen.
Ad

Die britische Regierung hat das neue Sicherheitsgesetz für Hongkong scharf verurteilt. Das Gesetz aus Peking stelle einen «deutlichen und ernsten Bruch» der Vereinbarung über die Übergabe der ehemaligen britischen Kronkolonie 1997 dar, sagte Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament.

Es verletzte Hongkongs Autonomierechte und stehe im Widerspruch zu den Gesetzen der chinesischen Sonderverwaltungszone. London werde nun seine Drohung wahr machen, ehemaligen Untertanen in Hongkong einen Weg zur britischen Staatsbürgerschaft zu ebnen.

Ehemalige Untertanen dürfen künftig länger bleiben

Bislang können Bürger Hongkongs sich bis zu sechs Monate ohne Visum in Grossbritannien aufhalten, wenn sie den Status eines British National Overseas (BNO) haben und im Besitz eines entsprechenden Ausweises sind. Derzeit sind das nach Angaben Londons rund 350'000 Menschen.

Hongkong
Ein Polizist nimmt einen Demonstranten fest, der am 23. Jahrestag der Rückgabe Hongkongs an China protestiert. - dpa

Theoretisch wären aber knapp drei Millionen ehemalige Untertanen berechtigt, einen entsprechenden Pass zu beantragen. Sie sollen nun künftig länger in Grossbritannien bleiben dürfen, mit der Aussicht auf eine Einbürgerung.

Neues Sicherheitsgesetz schärfer als erwartet

Das neue Sicherheitsgesetz ist noch schärfer ausgefallen als erwartet. Es gibt Chinas Organen weitreichende Vollmachten in der eigentlich autonomen Sonderverwaltungsregion.

Hongkong
Ungeachtet weltweiter Kritik hat China das kontroverse Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong erlassen. - dpa

Als Höchststrafe ist lebenslange Haft vorgesehen, wie aus dem Text hervorgeht, der erst in der Nacht zum Mittwoch veröffentlicht wurde. Obwohl den Hongkongern bei dem Souveränitätswechsel 1997 Freiheitsrechte und Autonomie garantiert worden waren, können chinesische Stellen in Hongkong künftig eigenmächtig ermitteln und Rechtshoheit ausüben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Boris JohnsonHongkongGesetzParlamentRegierungHaft