Wikileaks-Aktivist Julian Assange soll die ecuadorianische Botschaft verlassen. Parlamentarier fordern eine sichere Ausreise.
Wikileaks-Gründer Julian Assange steht während einer Rede auf dem Balkon der Botschaft von Ecuador.
Julian Assange muss die Botschaft verlassen, aber wo ist er noch sicher? - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wikileaks-Aktivist Julian Assange soll nach sechs Jahren Londons Botschaft verlassen.
  • Der Bundestag und das EU-Parlament fordern eine sichere Ausreise für Assange.
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Abgeordnete von EU-Parlament und Bundestag sorgen sich um Sicherheit und Gesundheit von Wikileaks-Aktivist Julian Assange. Er müsse aus seinem Exil in Ecuadors Botschaft in London in ein für ihn sicheres Land ausreisen dürfen, forderten sie in einem heute Sonntag veröffentlichten Brief unter anderem an UN-Generalsekretär António Guterres. Sollte die Botschaft Assange ohne rechtlichen Schutz auf die Strasse setzen, wäre eine Auslieferung und womöglich lebenslange Haft in den USA wohl nicht zu verhindern.

«Die ständige und willkürliche Bedrohung durch Grossbritannien und die USA, der Jahre währende Freiheitsentzug, die fortdauernde Trennung von seiner Familie und Freunden, die Verhinderung einer adäquaten medizinischen Versorgung und die jüngste Isolation von Herrn Assange seit März dieses Jahres sind ernsthafte und empörende Verletzungen der Menschenrechte mitten in Europa», kritisierten die vorwiegend linken und grünen Parlamentarier.

Der Wikileaks-Aktivist

Der Australier Assange war im Juni 2012 in die Botschaft geflüchtet, um einer Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu entgehen. Inzwischen hat die schwedische Justiz ihre Ermittlungen eingestellt, doch Assange fürchtet eine Auslieferung an die USA. Dort droht ihm wegen der Veröffentlichung brisanter Dokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak ein Verfahren wegen Geheimnisverrats.

Ecuador versucht seit Längerem, das mehr als sechs Jahre andauernde Botschaftsasyl zu beenden. Präsident Lenín Moreno sagte, Assange könne das Gebäude ohne Gefahr für Leib und Leben verlassen. Die britische Regierung habe zugesichert, dass der 47-Jährige nicht in ein Land ausgeliefert werde, in dem ihm die Todesstrafe drohe. Assanges Anwalt betonte, das bedeute nicht, dass ihm keine Strafverfolgung drohe. Die britischen Behörden haben bereits angekündigt, Assange festzunehmen, weil er durch die Flucht in die Landesvertretung das Gesetz verletzt habe.

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