Julian Assange von Wikileaks in London verhaftet

Laut Medienberichten hat Ecuador das Botschaftsasyl von Julian Assange gestrichen. Der Wikileaks-Gründer wurde in London verhaftet.

Julian Assange vor der ecuadorianischen Botschaft in London.
Julian Assange vor der ecuadorianischen Botschaft in London. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wikileaks-Gründer Julian Assange wurde in London festgenommen.
  • Sieben Jahre sass er dort in der ecuadoriansichen Botschaft fest.

Update 13:30: Julian Assange soll auf Druck der Vereinigten Staaten festgenommen worden sein.  Für den festgenommenen Wikileaks-Gründer Julian Assange liegt ein Auslieferungsersuchen aus den USA vor. Das bestätigte die britische Polizei am Donnerstag in London.

Die Gefahr einer Auslieferung an die USA ist genau das, was Assange veranlasste, in die Botschaft zu flüchten und so lange dort auszuharren. Ecuadors Präsident Lenin Moreno sagte zugleich, die britische Regierung habe schriftlich zugesagt, Assange nicht an ein Land auszuliefern, in dem ihm Folter oder die Todesstrafe drohten.

Heute Dienstag wurde Wikileaks-Gründer Julian Assange in London verhaftete. Der Australier befinde sich nun in einer Polizeiwache, bevor er «so schnell wie möglich» einem Gericht vorgeführt werde.

Assange hielt sich seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft an. Ein Video zeigt, wie der nun bärtige Wikileaks-Gründer rund sieben Polizisten in Zivil aus der Botschaft getragen wird.

Der Präsident von Ecuador, Lenín Moreno, hatte bekannt gegeben, dass das Asyl zurückgezogen wird. Der Australier habe sich wiederholt nicht an Auflagen gehalten, die an das Asyl geknüpft waren.

Assange hatte 2012 Ecuador um politisches Asyl gebeten. Grund waren Vergewaltigungsvorwürfe in Schweden. Im Mai 2017 stellte die Staatsanwaltschaft in Schweden jedoch ihre Ermittlungen ein.

Assange witterte einen Komplott gegen ihn, da er geheime Dokumente des US-Militärs veröffentlicht hatte. Dies bewog ihn dazu, Botschaftsasyl zu beantragen. Dadurch wurde eine Auslieferung Assanges von den Briten an die USA verunmöglicht.

Unklarheit wegen Anklage

Unklar war bislang, ob es in den USA überhaupt eine Anklage gegen Assange gibt - und was ihm in dem Fall genau vorgeworfen wird. Mitte November 2018 wurde aber bekannt, dass Assanges Name wohl versehentlich in einem US-Gerichtsdokument auftauchte.

Die Passage legte nahe, dass es bereits eine Anklage gibt, die aber unter Verschluss gehalten wird, damit sich der Wikileaks-Gründer in Sicherheit wiegt.

Zuletzt stand Wikileaks aber vor allem im Fokus von US-Ermittlungen, weil die Enthüllungswebsite im Präsidentschaftswahlkampf 2016 gestohlene E-Mails der demokratischen Partei veröffentlichte. US-Behörden gehen davon aus, dass die E-Mails von russischen Hackern heruntergeladen und Wikileaks zugespielt wurden.

Julian Assange Festnahme
Botschaften für die Freiheit Julian Assanges vor der ecuadorianischen Botschaft. - Keystone

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