Kamala Harris wäre bei einem Wahlsieg die erste weibliche Präsidentin der USA geworden. Weltweit regieren nur in den wenigsten Ländern Frauen.
Kamala Harris
Kamala Harris wäre die erste weibliche Präsidentin der USA geworden – gegen Donald Trump hat es aber überraschend deutlich nicht gereicht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Wahlniederlage von Harris hat die USA noch immer keine weibliche Präsidentin.
  • Damit ist das Land nicht allein: Über 100 Staaten wurden noch nie von einer Frau regiert.
  • Die Schweiz gehört nicht dazu – doch auch hierzulande überwiegen die Männer.
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Frauen haben es noch immer schwer, in der Politik an die Macht zu kommen. Das zeigt nicht nur der gestrige Misserfolg von Kamala Harris, sondern auch die Verteilung der Staatsführung weltweit, wie SRF dokumentiert.

In über 100 Ländern gab es noch nie eine Staats- oder Regierungschefin. Dazu gehört nebst den USA auch Spanien, Tschechien und einige Länder im Balkan.

Mit Kamala Harris stünden 36 Staaten unter der Führung einer Frau

Die erste weibliche Staatsführerin der Welt wurde Sirimavo Bandaranaike. 1960 wurde sie Regierungschefin von Sri Lanka.

Bis Europa dem Beispiel folgte, dauerte es fast 20 Jahre: 1979 wurde schliesslich Margaret Thatcher in Grossbritannien an die Spitze gewählt. Mit Angela Merkel als deutscher Bundeskanzlerin war bis 2021 eine Frau eine der mächtigsten Menschen Europas.

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In rot die Länder, die bereits von einer Frau regiert wurden.
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Bundesrat Pierre Graber begrüsst 1975 Sirimavo Bandaranaike, erste Regierungschefin der Welt. (Archivbild)
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Margaret Thatcher 1990 beim Besuch in der Schweiz. (Archivbild)
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Angela Merkel war 16 Jahre lang Bundeskanzlerin in Deutschland. (Archivbild)
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In Barbados sind zurzeit sowohl das Präsidentenamt als auch jenes des Premierministers an eine Frau vergeben. Hier spricht Mia Mottley, Premierministerin, vor den UN. (Archivbild)
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Mit Donald Trump wird erneut ein Mann Präsident der USA – er hat Kamala Harris im Wahlkampf geschlagen.

Aktuell sind lediglich 35 von 304 Staatsoberhäuptern weiblich. Das sind gerade einmal 12 Prozent. Ein Beispiel ist Barbados in der Karibik: Premierministerin ist Mia Amor Mottley, Präsidentin ist Sandra Mason.

Gering ist der Anteil der weiblichen Führer auch in der G20 – den führenden Industrie- und Schwellenländern.

Wünschst du dir mehr Frauen an der Macht?

Eigentlich ist in vier der 20 Länder eine Frau an der Spitze. Allerdings ist die Funktion in zwei Ländern nur repräsentativ.

Die Schweiz trägt mit Viola Amherd als Bundespräsidentin zur Frauenquote weltweit bei. Doch auch bei uns lässt sich die Minderheit von Frauen in der Politik erkennen.

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Der Bundesrat besteht zurzeit aus drei Frauen und vier Männern. Bundespräsidentin ist Viola Amherd. (Archivbild) - keystone

Denn bisher bestand nur in einem Jahr eine Überzahl von Frauen im Bundesrat – nämlich von 2010 bis 2011. Im Nationalrat liegt die Frauenquote bei 38,5 Prozent, im Ständerat bei 34,8 Prozent (Stand 2023).

Kamala Harris dürfte als Frau Wahlkampf-Nachteile gehabt haben

Übrigens: Dass sie eine Frau ist, halten Expertinnen und Experten für einen Grund, warum Kamala Harris gegen Donald Trump verloren hat.

«Natürlich wäre es schwierig zu sagen, dass das als einziger Punkt ausschlaggebend für diese Ergebnisse war. Aber es ist doch ein Punkt, den wir nicht ignorieren können», sagte USA-Expertin Caroline Leicht zu Nau.ch.

Vor ihr verlor auch schon Ex-First-Lady Hillary Clinton gegen Trump. Mit Joe Biden konnte bisher nur ein Mann den Republikaner schlagen.

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