Kardinal Woelki plädiert für Änderungen am synodalen Weg
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat die Kritik aus dem Vatikan an dem in Deutschland geplanten synodalen Weg dazu genutzt, um Änderungen an den bisher geplanten Strukturen dieses Prozesses zu fordern.
Das Wichtigste in Kürze
- Debatte nach Kritik aus Vatikan in Bischofskonferenz.
Die bislang «überbetonte Konzentration auf Strukturfragen» und der Eindruck, es gehe um das Verändern von Glaubensinhalten, müssten aufgebrochen werden, sagte Woelki am Dienstag in einem Referat auf der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda.
Woelki forderte, es müsse beim synodalen Weg um eine in Umfang und Intensität beachtenswerte geistliche Initiative gehen. Dies werde von den bereits beschlossenen Foren allein nicht geleistet. Die Foren behandeln die Ehelosigkeit der Priester, den Umgang mit Macht in der Kirche, die Weiterentwicklung der kirchlichen Sexualmoral und um die Rolle von Frauen in Diensten und Ämtern.
Woelki verwies auf einen von ihm zusammen mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer vorgelegten alternativen Statutenentwurf mit insgesamt sieben Foren. Dieser entspreche viel mehr dem von Papst Franziskus geforderten «Primat der Evangelisierung». Woelki warnte zugleich vor einem «Spaltungsrisiko», das mit der derzeitigen Ausrichtung des synodalen Wegs verbunden sei.
Der synodale Weg ist eine weitere Konsequenz aus dem Missbrauchsskandal der katholischen Kirche auch in Deutschland. Mit dem bisher beispiellosen Verfahren, an dem auch die Laien beteiligt sind, will die Kirche Vertrauen zurückgewinnen. Allerdings rüffelte der Vatikan zuletzt das deutsche Projekt, neben Woelki sind auch mehrere andere Bischöfe skeptisch.