Kein Schmerz und kein Ekel: Wie sich eine Wiesn-Kellnerin wappnet

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Die Medikamente liegen bereit, ebenso ein Vorrat Dienstkleidung. Angela Hopper nimmt sogar Privatstunden im Masskrugtragen als Vorbereitung für das Oktoberfest.

Angela Hopper, Wiesn Kellnerin und Studentin, nimmt Masskrüge aus dem Regal ihrer Schenke.
Angela Hopper, Wiesn Kellnerin und Studentin, nimmt Masskrüge aus dem Regal ihrer Schenke. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Angela Hopper bedeutet das Arbeiten am Oktoberfest eine Menge Vorbereitung.
  • Neben einem Vorrat an Pflastern und Medikamenten hat sie auch ihren Körper trainiert.

Hunderte Liter Bier wird Angela Hopper Tag für Tag durchs Festzelt wuchten und dabei Dutzende Kilometer zurücklegen. «Als ich angefangen habe, konnte das kaum jemand fassen», erinnert sich die 25-Jährige an ihr erstes Oktoberfest als Kellnerin vor zwei Jahren. «Das schaffst du nie, haben sie gesagt». Denn die eher zierliche Frau ist 1,67 Meter gross und wiegt nur 54 Kilogramm.

Aber Eltern und Freunde irrten: Die 16 Tage im Festzelt habe sie lediglich mit schmerzenden Fusssohlen überstanden. «Ich wollte das unbedingt schaffen und hab mich vorbereitet. Mein Fitnesstrainer hat sich ein spezielles Training ausgedacht. Rumpf und Rücken, dazu Bizeps und Trizeps.» Auch die Beine wurden trainiert, denn aus der Hocke stemmt sie ab Samstag (22.9.) die schweren Krüge in die Höhe.

Nicht alle Kellner bereiten sich so gezielt vor: Eine Kollegin sei etwa ehemalige Profiskifahrerin. «Zwei Meter gross, ein ganz anderer Typ als ich. Die trägt schon mal 14 Mass auf einmal.» Sie selbst belasse es bei acht Krügen - gefüllt wiegt jeder einzelne mehr als zwei Kilo. «Wir haben auch Kellnerinnen dabei, die sind weit über 60», erzählt Claudia Neuhofer, die den Service im Festzelt leitet.

Hopper arbeitet in einem Vierer-Team. Falle eine von ihnen aus, sei das eine Katastrophe. «Letztes Jahr war im Zelt eine heftige Grippewelle. Ich hatte drei Tage richtig Fieber. Das schlaucht dann irre, aber man kann das Team nicht hängen lassen - zu dritt würden wir das nie schaffen.» Wenige Tage vorm Anstich habe sie sich zudem in einer Apotheke mit Bandagen, Blasenpflastern und Schmerztabletten eingedeckt.

«Du musst hart im Nehmen sein», so beschreibt es Angela Hopper. «Du darfst kein Müdigkeitsgefühl haben, kein Schmerz- und kein Ekelgefühl.» Vergangenes Jahr habe sich zum Beispiel ein Gast auf sie übergeben - sie habe sich schnell umgezogen und weitergemacht.

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