Warum das Oktoberfest so heisst und weshalb man es feiert

Ort der Sehnsüchte, Traum oder Alptraum: Am 22. September beginnt wieder das grösste Volksfest der Welt. Aber wieso eigentlich Oktoberfest?

Wiesn-Besucher prosten sich gegenseitig mit Bierkrügen zu.
Wiesn-Besucher prosten sich gegenseitig mit Bierkrügen zu. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 22. September beginnt die Wiesn. Einst wurde es tatsächlich im Oktober gefeiert.
  • Heute ist feiern sechs Millionen Menschen das Fest – mit viel Bier und viel Tanz.

Die Hotels sind ausgebucht, die Strassen verstopft, die U-Bahnen trotz Extra-Zügen überfüllt: München (D) schaltet am kommenden Samstag, dem 22. September, wieder in den Oktoberfest-Modus. Sechs Millionen Menschen drängen innerhalb von 16 Tagen zum Festplatz mit seinen Bierburgen, Fressbuden und Fahrgeschäften. Die Wiesn – was ist das eigentlich?

Wer bei Wiesn an saftiges Gras und bunte Blumen denkt, liegt falsch. Vielmehr wächst auf dem 34 Hektar grossen Gelände kaum ein Halm. Dort, wo Darstellungen aus den Anfangszeiten tatsächlich eine grüne Fläche zeigen, dominiert heute Schotter. Wiesn heisst das Fest, weil es auf der Theresienwiese gefeiert wird – benannt nach Therese von Sachsen-Hildburghausen.

Menschenmassen drängen zu Beginn des Oktoberfest 2017 über die Strassen des Festgeländes.
Menschenmassen drängen zu Beginn des Oktoberfest 2017 über die Strassen des Festgeländes. - dpa

Ursprünglich war es wirklich ein Oktoberfest: Ganz München feierte vom 12. Oktober 1810 an fünf Tage lang, als Kronprinz Ludwig – der spätere König Ludwig I. – Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen heiratete. In den folgenden Jahren wurde das Fest wiederholt. 1818 wurden das erste Karussell und zwei Schaukeln aufgestellt, um 1880 kamen mehr Fahrgeschäfte und Schaubuden hinzu. Allerdings kann es im Oktober schon kalt sein: Schlechtes Wetter – schlechtes Geschäft. 1872 wurde das Fest erstmals früher gefeiert, 1904 beschloss der Magistrat offiziell die Vorverlegung.

Bier, Volkstanz und Fahrgeschäfte

Bier ist die wichtigste Essenz des ganzen Festes. Rund 7,7 Millionen Liter rannen im vergangenen Jahr durch durstige Kehlen. Mit gut 6 Prozent Alkohol ist es stärker als gewöhnliches Bier – und es wird nur literweise ausgeschenkt. In feucht-fröhlicher Stimmung merkt mancher die Wirkung zu spät. Mehrere Hundert Besucher müssen deshalb alljährlich auf der Sanitätswache behandelt werden. Ist der Masskrug leer, scheint er vielen als schönes Souvenir: Rund 120'000 Mal wurden Gäste im vergangenen Jahr beim Klau-Versuch erwischt.

Besucher des Oktoberfestes sitzen in dem Fahrgeschäft «Freier Fall».
Besucher des Oktoberfestes sitzen in dem Fahrgeschäft «Freier Fall». - Keystone

Vor allem auf der Oidn Wiesn geht es traditionell zu. Dort finden sich alte Fahrgeschäfte, Jahrmarktorgeln oder man kann traditionell tanzen. Zugleich erleben auf dem Oktoberfest neueste Fahrgeschäfte ihre Premiere. Der fünffache Olympia-Looping eröffnete hier 1989 als weltgrösste transportable Achterbahn. Dieses Jahr kommt das «Chaos Pendel», das in 42 Metern Höhe die Fahrgäste herumwirbelt. Nichts für schwache oder allzu volle Mägen.

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