Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko widerspricht Befürchtungen eines drohenden Stromausfalls im Winter.
kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew bei Nacht. - keystone

«Wenn es keine (russischen) Angriffe geben wird, die das Energiesystem kritisch beeinflussen, werden wir normal durch den Winter kommen», sagte der Minister Herman Haluschtschenko bei einer Fragestunde im Parlament. Man könne jedoch jetzt nicht wissen, welche Auswirkungen kommende russische Angriffe haben werden. Prognosen abzugeben, sei deswegen nicht möglich.

Dem Minister zufolge sind zudem bereits Anlagen für die Erzeugung von zusätzlichen mehreren Hundert Megawatt installiert worden. Finanziert worden sei die Inbetriebnahme von mehr als 600 Megawatt.

Russland greift «immer unterschiedsloser» an

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte bei Beratungen in Ramstein gesagt, Russland greife «immer unterschiedsloser» zivile und militärische Ziele an. «Russland will – und hat das zu einem Teil schon geschafft – die ukrainische Energieversorgung zerstören. Und darunter leidet natürlich vor allem die Zivilbevölkerung, gerade auch mit Blick auf den herannahenden Winter», sagte der Politiker.

«Moskau setzt, das wird deutlich an seinem Verhalten, weiter auf Bombenterror, auch gegen Zivilisten, anstatt auf den Verhandlungstisch». Durch russische Raketen- und Drohnenangriffe auf ukrainische Kraftwerke sollen mehr als neun Gigawatt an Stromerzeugungskapazitäten verloren gegangen sein. Kiew hatte den Strombedarf zu Spitzenzeiten im Winter mit etwa 19 Gigawatt angegeben.

Ukraine drängt Westen zur Hilfe

Aufgrund der Lücke wird bisher von langanhaltenden Stromsperren für die Winterzeit ausgegangen. Die Ukraine wehrt seit über zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab und drängt den Westen immer wieder zur Lieferung von zusätzlichen Flugabwehrsystemen zum Schutz der Energieinfrastruktur.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ZeitumstellungParlamentBlackout