«Killer von Brabant» - Polizei sucht mit Foto nach neuen Hinweisen
Fast 40 Jahre nach der Mordserie der sogenannten «Killer von Brabant» hat sich die belgische Polizei mit einem Foto an die Öffentlichkeit gewandt.
Das Wichtigste in Kürze
- In den 80er Jahren wurden bei Überfällen der «Killer von Brabant» 28 Menschen getötet.
- Die belgische Staatsanwaltschaft fahndet 30 Jahre später mit einem Foto nach einem Täter.
Das Bild zeigt einen Mann mit Sonnenbrille im Wald. Er trägt militärähnliche Kleidung und hält eine Waffe in den Händen. Die sogenannten «Killer von Brabant» sollen in Belgien in den 80er Jahren bei brutalen Überfällen 28 Menschen ermordet haben. Sie schlugen vor allem in Supermärkten zu, wie zuletzt im November 1985 in Aalst bei Brüssel.
Die Mordserie gilt als einer der undurchsichtigsten Kriminalfälle der belgischen Geschichte. Die Täter konnten bisher nicht gefasst werden, auch über das Motiv wird seit Jahren spekuliert. Gemutmasst wurde unter anderem, dass das Land destabilisiert werden sollte und Politik oder Sicherheitsbehörden beteiligt gewesen sein könnten. Die Spekulationen hatten Auftrieb bekommen, nachdem ein Aalster Ex-Polizist seinem Bruder 2015 auf dem Totenbett seine Verwicklung gestanden haben soll.
Foto schon seit längerer Zeit bei der Staatsanwaltschaft
Das am Dienstag veröffentliche Foto wurde den Ermittlern laut belgischer Bundesanwaltschaft bereit 1986 übergeben. Die Person hätte gesagt, der Mann auf dem Bild spiele eine wichtige Rolle, konnte aber nie identifiziert werden. Nachdem die Bundesanwaltschaft den Fall vor knapp drei Jahren übernommen hatte, sei das Foto wieder aufgetaucht, sagte ein Sprecher. Mit der Veröffentlichung erhoffen sich die Ermittler, mehr über den Mann zu erfahren.
Auch fast vier Jahrzehnte nach der Mordserie würden die Ermittler alles versuchen, den Fall aufzuklären, hiess es von der Bundesanwaltschaft. Die Ermittlungsakte enthalte mittlerweile eine Liste von 3000 Menschen, die mit dem Fall in Verbindung stehen könnten. Bei Verdächtigen habe man rigorose DNA-Tests durchgeführt, was zu Beginn der Ermittlungen nicht möglich gewesen war, betonte der Sprecher. Die technischen und personellen Kapazitäten hätten sich in den vergangenen Jahren verbessert.