KKH: Krankmeldungen bei Berufstätigen im dritten Corona-Jahr hoch
Im dritten Corona-Jahr fehlten Arbeitnehmer krankheitsbedingt deutlich häufiger als in den Vorjahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Erkältungswellen und elektronische Krankschreibung sorgten für Höchstwerte.
Wie aus einer am Montag in Hannover veröffentlichten Analyse der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) hervorgeht, lag der Krankenstand bei Berufstätigen im Jahr 2022 durchschnittlich bei 6,4 Prozent ihrer Arbeitszeit. 2021 und die Jahre zuvor lagen die Quoten jeweils bei um die fünf Prozent.
Den im Bundesländervergleich höchsten Stand an Krankmeldungen registrierte die KKH im vergangenen Jahr mit 8,3 Prozent in Sachsen-Anhalt, den niedrigsten mit 5,3 Prozent in Hamburg.
Eine der Ursachen für die Rekordzahl an Krankschreibungen waren demnach die starken Erkältungs- und Grippewellen im vergangenen Jahr. Aufgrund von Atemwegserkrankungen verdreifachten sich die bundesweiten Fehlzeiten im Vergleich zu 2021 nahezu. Die grösstenteils aufgehobene Maskenpflicht, mehr Begegnungen auf engerem Raum bei der Arbeit und bei Veranstaltungen forcierten das Infektionsgeschehen.
Zudem gehen seit der Einführung der elektronischen Krankschreibung im Oktober 2021 mittlerweile fast alle Krankschreibungen bei den Kassen ein. Als Patienten die gelben Scheine noch selbst an ihre Krankenkasse senden mussten, taten sie dies häufig nur bei längerer Krankheit und nicht, wenn sie nur wenige Tage beispielsweise wegen einer Erkältung arbeitsunfähig waren. Die Dunkelziffer war entsprechend höher. Seit Juli 2022 ist die elektronische Krankschreibung Pflicht.